Porträt Vom "Schuh des Manitu" bis Romy: Marie Bäumer

Sevilla · 1995 hatte sie ihre erste Rolle in Detlev Bucks skurriler Komödie "Männerpension". Heute ist Marie Bäumer für den Europäischen Filmpreis nominiert.

 Marie Bäumer wurde immer wieder mit der Filmlegende Romy Schneider verglic hen.

Marie Bäumer wurde immer wieder mit der Filmlegende Romy Schneider verglic hen.

Foto: Jens Kalaene

Verletzlich, verzweifelt und doch voller mitreißender Energie und Leidenschaft. So interpretierte Marie Bäumer (49) die große Filmdiva Romy Schneider in dem Drama "3 Tage in Quiberon".

Für ihre sensible Darstellung wurde Bäumer bereits mit dem Deutschen Filmpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Bei der Berlinale wurden Emily Atefs bewegendes, in schwarz-weiß gedrehtes Romy-Schneider-Porträt und seine Hauptdarstellerin von der Kritik gefeiert. Bei der Preisverleihung gingen Bäumer und Atef dann aber überraschend leer aus. Am Samstagabend hat Bäumer bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises nun Chancen auf die Trophäe als beste europäische Schauspielerin.

Bäumer wurde immer wieder mit der Filmlegende Romy Schneider verglichen. Sie habe das aber "nie als besonderen Druck oder Dilemma empfunden", erzählte sie. "Ich habe viele Drehbücher bekommen. Das waren alles Biopics, die fand ich alle nicht interessant", sagte sie. "Als Schauspielerin eine Schauspielikone zu interpretieren - ich finde, damit kann man eigentlich nur gegen die Wand fahren." Einen Zoom am Ende von Schneiders Lebens allerdings habe sie interessant gefunden. "3 Tage in Quiberon" spielt im Jahr 1981, ein Jahr später starb Schneider.

Marie Bäumers schauspielerische Bandbreite ist enorm. Die gebürtige Düsseldorferin wurde 1995 mit ihrem Auftritt in Detlev Bucks skurriler Komödie "Männerpension" bekannt. Ihre komödiantische Seite zeigte die passionierte Reiterin auch in Michael "Bully" Herbigs Winnetou-Parodie "Der Schuh des Manitu". In Oskar Roehlers Beziehungsdrama "Der alte Affe Angst" spielte Bäumer die Frau eines Sexsüchtigen. 2007 begeisterte sie das Publikum als Buhlschaft beim Salzburger "Jedermann". Für "Im Angesicht des Verbrechens" wurde die in Südfrankreich lebende Schauspielerin mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet.

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