Grausiger Fund im Elsass Pilzsammler entdeckt offenbar Leiche vermisster Studentin

Straßburg · Ein Pilzsammler hat in der Nähe von Straßburg eine zerstückelte Leiche entdeckt. Bei der Toten handelt es sich wahrscheinlich um eine seit Monaten vermisste Studentin. Die Polizei hat einen Verdächtigen im Visier.

     Im Elsass hat ein Pilzsammler eine zerstückelte Leiche entdeckt.

Im Elsass hat ein Pilzsammler eine zerstückelte Leiche entdeckt.

Foto: DPA

Grausiger Fund in einem Waldstück in der Nähe von Straßburg. Auf der Suche nach Pilzen entdeckt ein Mann eine zerstückelte Leiche. Nach Angaben der Behörden am Wochenende handelt es sich dabei um die seit Monaten vermisste Sophie T. Die 20-Jährige ist im September vergangenen Jahres verschwunden. Die Polizei hatte kurz darauf einen verdächtigen, einschlägig vorbestraften Mann festgenommen, wegen Mangels an Beweisen kam es allerdings zu keiner Anklage.

Die DNA-Analyse habe ergeben, dass es sich bei der Leiche mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um Sophie T. handle, erklärte die Prokuratorin Yolande Renzi in Straßburg. Wirkliche Gewissheit werde man allerdings erst nach weiteren Untersuchungen in den nächsten Tagen haben.

Das Verschwinden der jungen Frau hat die gesamte Region über Monaten in Atem gehalten. Im Zentrum: der Hauptverdächtige Jean-Marc R. Das Interesse der Polizei hatte sich sehr schnell auf den 59-Jährigen konzentriert, da er zuletzt in Kontakt mit der verschwundenen Studentin stand. Sie wollte einen Vermieter treffen, der ein Zimmer angeboten hatte. Die Polizei konnte nachweisen, dass R. mit Sophie T. telefoniert hatte, zudem wurden bei der Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen Blutspuren gefunden, die offensichtlich von der jungen Frau stammten. Der Mann räumte ein, Kontakt zu der Verschwundenen gehabt zu haben. Das Blut erklärte der er damit, dass er ihr eine kleine Schnittwunde an der Hand versorgt habe, bevor sie seine Wohnung wieder verlassen habe.

Auch jetzt fokussieren sich die Ermittlungen wieder auf R., da sich nach Angaben der Polizei sein Telefon offensichtlich kurz nach dem Verschwinden der Frau in der Zone eingeloggt hatte, in der nun die Leiche gefunden wurde. Als Kind eines Försters kenne er zudem die Gegend seit seiner frühesten Kindheit sehr gut.

Angesichts der Vorstrafe des Verdächtigen hebt nun eine Diskussion an. R. stand wegen Vergewaltigung vor Gericht, zudem wurde er mit dem Verschwinden einer Frau in Verbindung gebracht, blieb aber wegen der dürftigen Beweislage auf freiem Fuß. Die Tageszeitung „Le Parisien“ berichtet von einem aktuellen psychiatrischen Gutachten, in dem die „kriminelle Gefahr“ erwähnt wird, die von dem Mann ausgehe.

Francis Metzger, der Verteidiger des Verdächtigen, erklärte am Wochenende in dessen Namen, dass sich „seine Position in Bezug auf die Sachverhalte und die Beteiligung an dieser unglücklichen Geschichte nicht geändert“ habe. Sein Mandant stehe aber für weitere Befragungen zur Verfügung.

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