Bonner Verband warnt Verliebte Rehe gefährden Straßenverkehr

Bonn · Wildunfälle können das ganze Jahr passieren. In den nächsten Wochen ist der Wildwechsel allerdings besonders intensiv. Davor warnt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zur Zeit die Autofahrer.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) warnt Autofahrer vor verliebten Rehen. Auch wenn das gesamte Jahr über Wildunfälle passieren, erfordern die nächsten Wochen besondere Vorsicht im Straßenverkehr, wie der Bundesverband am Freitag in Bonn erklärte. Während der Rehbrunft seien hormongesteuerte Böcke unterwegs, die auf der Suche nach einer Partnerin besonders sorglos über die Straßen liefen. Die Tiere seien nicht nur in der Dämmerung entlang der Landstraßen und Autobahnen anzutreffen, sondern auch tagsüber. Ein Wildunfall könne nur durch erhöhte Aufmerksamkeit und geringere Geschwindigkeiten vermieden werden, hieß es.

Bislang angewandte Maßnahmen wie Duftbarrieren, akustische Warnsignale und optische Reflektoren hätten die Zahl der Unfälle nicht wirksam reduzieren können. Besondere gefährlich für Autofahrer seien abwechslungsreiche Landschaften mit Wiesen, Feldern und Wald, aber auch geschlossene Wälder. Warnschilder für Wildwechsel sollte deshalb ernst genommen und das Tempo reduziert werden.

Bei Wild auf der Fahrbahn helfe abblenden und hupen. Auf keinen Fall sollte ein Ausweichmanöver gestartet werden, da so die meisten tödlichen Unfälle passieren, hieß es weiter. Bei einem Unfall müsse sofort die Polizei informiert werden, weder verletztes noch totes Wild sollte angefasst werden, erklärte der Verband. Der Schaden am Fahrzeug ist den Angaben nach ein Unfallschaden, der bei Haarwild wie Reh, Fuchs, Wildschwein oder Hase im Regelfall von der Teilkaskoversicherung bezahlt wird. Dafür sei eine Wildunfallbescheinigung nötig.

Die 1947 gegründete Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist nach eigenen Angaben eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Zur SDW gehören 14 Landesverbände mit rund 25.000 Mitgliedern. (epd)

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