18-Jähriger polizeibekannt Vergewaltigungsfall Freiburg: Zehnter Verdächtiger gefasst

Freiburg · Neun Männer sind bereits verhaftet - doch eine DNA-Spur ist noch offen. Nach einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung in Freiburg vor rund zwei Monaten sucht die Polizei einen zehnten Verdächtigen. Nun ist er ihr ins Netz gegangen.

 Eine Straße im Freiburger Industriegebiet Nord hinter einem Diskothekenareal wird nachts von Straßenlaternen erleuchtet. Hier sollen mindestens zehn Männer die 18-Jährige vergewaltigt haben.

Eine Straße im Freiburger Industriegebiet Nord hinter einem Diskothekenareal wird nachts von Straßenlaternen erleuchtet. Hier sollen mindestens zehn Männer die 18-Jährige vergewaltigt haben.

Foto: Patrick Seeger

Rund zwei Monate nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung in Freiburg hat die Polizei einen zehnten Tatverdächtigen festgenommen.

Der 18-Jährige ohne festen Wohnsitz sei nahe einer Gemeinschaftsunterkunft in Emmendingen entdeckt worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Als er einige Stunden später am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt wurde, sprang er demnach aus einem Fenster im zweiten Stock des Freiburger Amtsgerichts. Am Abend wurde der Algerier nach intensiver Fahndung auf einer Straße in Freiburg erneut festgenommen. Er sei polizeilich durch Eigentums- und Drogendelikte bekannt gewesen, hieß es in der Mitteilung. Zeugen hatten Hinweise auf ihn gegeben.

Eine 18-Jährige war Mitte Oktober den Ermittlern zufolge in Freiburg nach einem Discobesuch von mindestens zehn Männern vergewaltigt worden. Neun Verdächtige waren bereits festgenommen worden - die acht Syrer im Alter von 18 bis 29 Jahren und ein 25 Jahre alter Deutscher ohne Migrationshintergrund sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Im Laufe des Donnerstags soll noch über einen Haftbefehl gegen den zuletzt Festgenommenen entschieden werden.

Die nach der Tat gegründete Ermittlungsgruppe "Club" hatte nach dem zehnten Tatverdächtigen gesucht, weil dessen Körperspuren an der Kleidung des Opfers gefunden worden waren. "Wir haben gestern eine Speichelprobe genommen", sagte eine Polizeisprecherin einen Tag nach der Festnahme des 18-Jährigen. Sollte die DNA nicht deckungsgleich sein, "müssen wir von einem elften Tatverdächtigen ausgehen." Unabhängig vom Ergebnis des Gentests seien die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, betonte die Sprecherin.

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