Pläne auf Ferieninsel Texel will Plastikflaschen verbieten

Texel · Die Ferieninsel Texel will gegen die Flut von Plastikmüll vorgehen und Plastikflaschen verbieten. Die deutschen Insel Sylt und Fehmarn setzen hingegen auf freiwillige Nachhaltigkeit.

 Plastikmüll am Strand: Texel will dies vermeiden und zur „Kranwasser-Insel“ werden.

Plastikmüll am Strand: Texel will dies vermeiden und zur „Kranwasser-Insel“ werden.

Foto: picture alliance/dpa

Die niederländische Ferieninsel Texel will ernst machen im Kampf gegen die Flut von Plastikmüll: Geht es nach Bürgermeister Michiel Uitdehaag, soll es in absehbarer Zeit kein Trinkwasser mehr in Plastikflaschen auf der Insel zu kaufen geben. Stattdessen soll Texel eine „Kranwasser-Insel“ werden, auf der die Menschen ihr Trinkwasser direkt aus der Leitung holen. Dadurch könne man Plastikmüll vermeiden. Diesen Vorschlag teilte er jetzt via Twitter mit. Ziel sei, mit den rund 14.000 Einwohnern der Insel über das Thema zu diskutieren – und mit den Touristen: Texel hat pro Jahr rund eine Million Gäste.

Ein Drittel davon stammt aus Deutschland. Viele Besucher kaufen ihr Trinkwasser in Kunstoffflaschen mit einer Größe von einem halben Liter. Das sorgt für eine erhebliche Menge Müll – der vor allem die Vermieter von Ferienhäusern vor erhebliche Probleme stellt. Auf Texel gibt es orangene Tonnen für Plastikmüll, die aber nur alle drei Wochen abgeholt werden, sodass sie häufig übervoll sind.

Keine Pläne für Verbot

Auf den deutschen Inseln Sylt und Fehmarn gibt es derzeit keine Pläne für ein Plastikflaschenverbot. Vielmehr will man auf freiwillige Nachhaltigkeit und Aufklärung setzen. Vom Bürgermeister der Gemeinde Sylt, in der rund 70 Prozent der knapp 18.000 Einwohner leben, heißt es, die polizeiliche Ahndung und damit Durchsetzung eines solchen Verbots sei schwierig. Zudem gebe es bereits einige Initiativen zur Vermeidung von Einwegplastik, etwa ein Mehrwegbecher-System, so Nikolas Häckel (parteilos). Laut Sylt Tourismus nehmen daran bereits mehr als 40 Betriebe teil.

Auf Fehmarn gibt es dem Tourismusverband zufolge ähnliche Initiativen, zum Beispiel ein Pilotprojekt der Strandgastronomie, bei dem bei Speisen und Getränken im Außer-Haus-Verzehr gegen einen geringen Aufpreis Mehrweggeschirr angeboten wird. Zudem fordere die Stadt Fehmarn die lokalen Unternehmen seit 2015 dazu auf, freiwillig auf Plastiktüten zu verzichten.

Auf Sylt sollen zudem noch in diesem Jahr Wasserspender im öffentlichen Raum eingerichtet werden, um das Befüllen von Mehrwegflaschen zu ermöglichen. „Ich würde mir von Besuchern die Bereitschaft wünschen, sich im Urlaub sensibilisieren zu lassen“, sagt Häckel, „Sylt bietet neben traumhafter Natur auch viele Infos zum Schutz unserer Lebenswelt.“

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