Aus dem 18. Jahrhundert Sturm vor Rügen fördert Schiffswrack zutage

GLOWE · Der Sturm der vergangenen Tage hat an der Küste der Ostsee-Insel Rügen ein altes Wrack freigelegt. Das Handelsschiff stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Aus dem 18. Jahrhundert: Sturm vor Rügen fördert Schiffswrack zutage
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Der Sturm der vergangenen Tage hat an der Küste der Ostsee-Insel Rügen ein altes Wrack freigelegt. Mecklenburg-Vorpommerns Landesamt für Kultur und Denkmalpflege teilte mit, es handele sich bei dem nahe Glowe gestrandeten Wrack um ein Handelsschiff aus dem 18. Jahrhundert. Es wurde vermutlich in den Niederlanden gebaut. Darauf deuteten die Konstruktionsmerkmale des Schiffes, sagte Landesarchäologe Detlef Jantzen am Dienstag.

Experten des Landesamtes hatten am Sonntag das Wrack untersucht und zur genauen Altersbestimmung Holzproben genommen sowie eine Bildvermessung durchgeführt. „Die gefundenen Teile zeigen, dass es sich bei dem Schiff um ein großes, flachbodiges Handelsfahrzeug handelt“, sagte Jantzen. Freigespült wurden große Teile der Bodenschale sowie ein Stück des Kiels.

Die beiden Stürme im Januar hatten auch kräftig an der Küste Rügens genagt. Der Strand vor Glowe habe bis zu einem Meter an Höhe verloren, sagte der Vorsitzende des Tourismusvereins Glowe, Dieter Thomas. Dabei sei auch das Wrack freigespült worden, das nun von Wanderern als Attraktion angesteuert werde.

Schiffswrack an der Küste der Insel Rügen
6 Bilder

Schiffswrack an der Küste der Insel Rügen

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Das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege warnte davor, Wrackteile als Souvenirs mitzunehmen. Es sei nicht erlaubt, die an den Strand gespülten Teile des Wracks zu entfernen, zu beschädigen oder zu zerstören, sagte Jantzen. Das regele das Denkmalschutzgesetz. Gesichert ist das Wrack bislang aber nicht.

Unklar ist, welche Behörde für den Fund überhaupt zuständig ist. Die Zuständigkeit des Kreises reiche nur bis zur mittleren Wasserlinie, sagte der Denkmalpfleger des Kreises, Markus Sommer-Scheffler.

Vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns sind nach Angaben von Förster rund 1500 Wracks geortet worden, davon allein vor Rügen rund 300.

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