Rumänien Storch verschmäht Regierungsanweisung

Schitu Golesti · Ein aus Afrika heimgekehrter Storch bewegt derzeit die Gemüter in Rumänien: Der Zugvogel will im Dorf Schitu Golesti partout nicht das Nest benutzen, das auf Anordnung des Umweltministeriums von einem Strommast auf einen anderen verlegt wurde.

"Wahrscheinlich hat eine unfähige Nestbau-Firma den Auftrag gegen Schmiergeld bekommen", machte sich eine Moderatorin des Senders "Realitatea TV" am Freitag lustig.

Storchenfreunde bastelten dem Heimkehrer sogar ein Hinweisschild mit einem Pfeil und dem Satz "Dein Nest ist 600 Meter weiter, such es". Es half nichts, der Storch kreist weiter um seinen alten Strommast. Verwirrt sind auch Menschen, denn in dem Ort am Fuß der Karpaten war das Storchennest ein Orientierungspunkt für Verabredungen, sagte eine Anwohnerin der Tageszeitung "Adevarul".

Der Weißstorch lebte seit Jahren in dem Dorf. Allerdings störte er einen Anwohner, weil er Nestmaterial und Exkremente in dessen Hof fallen ließ. Der Mann beschwerte sich bei den Behörden, bis der Fall beim Umweltministerium landete, das eine Verlegung des Nests anordnete. Angestellte der Elektrizitätswerke befestigten die etwa 100 Kilo schwere Konstruktion aus Ästen mit Hilfe eines Metallkorbs auf einem anderen Strommast.

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