Blick ins Regelbuch klärt auf Spielen wir seit Jahrzehnten UNO falsch?

Bonn · UNO ist ein Kartenspiel, das auf der ganzen Welt gespielt wird. Nun die Überraschung: Seit Jahrzehnten spielen wir UNO offenbar völlig falsch. Ein Facebook-Post brachte das jetzt ans Tageslicht.

Mit Regeln ist es so eine Sache - gerade bei Spielen. Sie sind auch dazu da, um gebrochen zu werden. Sei es vorsätzlich, sei es aus Unwissenheit. Beim Kartenspiel UNO sind die Regeln eigentlich recht einfach. Trotzdem wird das Spiel in den allermeisten Fällen falsch gespielt, wie ein Facebook-Post und die Reaktionen dazu darstellen.

LaToya Mc Caskill teilte der UNO-Fangemeinde per Facebook mit, dass ihr nach 35 Jahren auf dieser Erde der Blick in die UNO-Spielregel die Augen öffnete. Im Mittelpunkt ihrer Erkenntnis: Die Farbenwahlkarte "Zieh 4" und die seit Jahren falsche Nutzung eben jener Karte.

Die Farbenwahlkarte "Zieh 4" gilt als die beste Karte im Spiel. Darüber besteht kein Zweifel. Und gleichzeitig ist es die Karte, die für den meisten Streit unter den Spielern sorgt - ganze Freundschaften sollen dank ihr schon in die Brüche gegangen sein. Dabei hat sie nur selten einer so genutzt, wie es die Regeln vorgeben.

Normalerweise darf, wer sie hat, entscheiden, welche Farbe als nächstes gelegt wird. Außerdem muss der nächste Spieler vier Karten vom Stapel ziehen . "Leider darf die Karte nur dann gelegt werden, wenn der Spieler der sie hat, keine Karte in der Hand hält, die der Farbe auf dem Ablegestapel entspricht", heißt es im umfangreichen Regelwerk auf der Herstellerseite Mattel. Wie bitte? Die Beschränkung ist ganz offensichtlich den meisten Spielern nicht bekannt. Sie dachten, die Karte spielen zu können, wann immer es ihnen passt.

Genau das ist laut Regelwerk zwar auch nicht verboten, allerdings kann es Strafen geben. "Ein Spieler der eine Zieh-Vier-Farbenwahlkarte hat, kann bluffen und die Karte „unerlaubt“ legen." Wird er jedoch dabei erwischt, muss er sich verantworten. "Ist der von der +4 betroffene Spieler der Auffassung, dass die Karte zu unrecht ausgespielt wurde, so kann er den vorherigen Spieler herausfordern. Dieser muss ihm dann durch Vorzeigen seiner Karten nachweisen, dass er die Farbe tatsächlich nicht korrekt bedienen konnte. Kann er dies bestätigen, so muss der herausfordernde Spieler statt vier nun sechs Karten aufnehmen. Wurde er hingegen überführt, die +4 unrechtmäßig ausgespielt zu haben, so muss er selbst die 4 Karten ziehen."

Beim Spiel ist es wie im realen Leben. Es wird geblufft, geschummelt, gelogen. Schließlich geht es um die Ehre - um die Spielerehre. Wer spielt, will gewinnen. Das ist bei UNO nicht anders. Wer es richtig machen will, führt sich einfach die Regeln noch mal zu Gemüte.

(ga)
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