Reul über Amokfahrt: Kein rechtsextremer Hintergrund

Düsseldorf · Bei der Aufklärung der Amokfahrt von Münster schließen die nordrhein-westfälischen Sicherheitsbehörden einen rechtsextremistischen Hintergrund aus. Das berichtete NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag dem Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags. Die Nachrichtendienste hätten keinerlei Kontakte zu rechtsextremistischen Organisationen oder Hinweise auf entsprechende Texte des Täters gefunden, sagte der Minister.

Am 7. April war ein 48-Jähriger mit einem Campingbus in eine Menschenmenge in der Münsteraner Innenstadt gerast. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, über 20 wurden verletzt. Anschließend hatte der Mann sich erschossen.

"Das hat viel mit seinem eigenen Leben zu tun und Schuldzuweisungen, warum das so verlaufen ist. Ein Gefühl von Verschwörung stand im Raum", sagte Reul. Ein Schreiben des Amokfahrers an den sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Münster werde noch ausgewertet.

Der Staatsschutz sei von Anfang an in die Aufklärung der Hintergründe eingebunden gewesen, berichtete der Minister. Inzwischen sei eine 19-köpfige Mordkommission mit den weiteren Ermittlungen beschäftigt.

Ohne einen Hinweis werde vermutlich niemals die Herkunft der Pistole geklärt werden können, mit der sich der Täter erschossen habe, räumte Reul ein. Dies sei bei illegal beschafften Waffen grundsätzlich schwierig. Positiv könne das besonnene Vorgehen der eingesetzten Kräfte bilanziert werden: "Wir können uns auf Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte verlassen."

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