Aktion Arschloch Rentnerchor singt "Schrei nach Liebe"

Bonn/Geldern · Die Aktion Arschloch kennt keine Altersgrenzen: Ein Zeichen gegen Neonazis setzte jetzt auch der Rentnerchor "Die Goldies" und nahm den Ärzte-Titel "Schrei nach Liebe" auf - der Song, der als Hymne gegen rechte Gewalt in diesen Tagen wieder die Charts stürmt.

Die Jüngsten sind die Sänger wahrlich nicht, und Worte wie "Arschloch" hört man aus dem Munde rüstiger Senioren eher selten. Popsongs sind für den Chor "Die Goldies" der Musikschule Geldern aber keine Ausnahme, sondern gehören zum festen Repertoire der 70- bis 90-Jährigen. Und so dachten sich die Sänger, ein neues Lied in ihr Programm aufzunehmen - eines, das in diesen Tagen an die Chartspitze stürmte und als Zeichen gegen rechte Gewalt und Ausländerfeindlichkeit steht: den 22 Jahre alten Hit der Ärzte "Schrei nach Liebe".

"Das Wort 'Arschloch' führte anfangs zu Kontroversen unter den Chorleuten", berichtet Marcel Grothues, Leiter der Musikschule der Zeitung "Der Westen". Diskutiert wurde auch, ob das Wort ersetzt werden soll. "Aber die große Mehrheit hat sich dagegen ausgesprochen, und ist der Meinung, dass das Wort eine treffende Bezeichnung für die Menschen ist, die in dem Song gemeint sind."

Die Aktion Arschloch hat sich zum Ziel gesetzt, den 22 Jahre alten Song "Schrei nach Liebe" wieder auf Platz 1 der Deutschen Charts zu bringen. Am vergangenen Wochenende hieß es: Ziel erreicht. Auch die Ärzte unterstützen die Aktion und kündigten an, alle Einnahmen aus dem Verkauf ihres Songs an die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl zu spenden.

"Auch die Goldies, von denen ja einige schon die erste Generation Nazis ertragen mussten, möchten ein deutliches Zeichen gegen rechte Ideologie setzen!", heißt es auf der Internetseite des Rentnerchors.

Die Goldies - Schrei nach Liebe

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