Regelung in Yamato Stadt in Japan führt Handy-Verbot für Fußgänger ein

Tokio · Wer mit dem Handy vor dem Gesicht durch die Straßen läuft, kann gefährlich leben. Die japanische Stadt Yamato will nun auf das erhöhte Unfallrisiko aufmerksam machen - und hat ein entsprechendes Gesetz vorgelegt.

 Viele Menschen laufen mit dem Smartphone in der Hand durch die Städte. Das japanische Yamato will nun dagegen vorgehen.

Viele Menschen laufen mit dem Smartphone in der Hand durch die Städte. Das japanische Yamato will nun dagegen vorgehen.

Foto: picture alliance / dpa/Franziska Kraufmann

Mit dem Smartphone vor dem Gesicht keinen Blick mehr für den Straßenverkehr - dieses riskante Verhalten will eine Stadt in Japan jetzt verbieten. Die Stadtverwaltung von Yamato nahe der Hauptstadt Tokio brachte am Montag ein Gesetz ins Stadtparlament ein, das es Fußgängern untersagt, im Straßenverkehr Smartphones zu benutzen.

"Die Zahl der Smartphone-Nutzer hat schnell zugenommen und genauso die Zahl der Unfälle", sagte Masaaki Yasumi von der Stadtverwaltung der Nachrichtenagentur AFP. Um solche Unfälle zu verhindern, wolle Yamato als erste Stadt Japans das Handy-Verbot einführen.

Strafen bei Zuwiderhandlung sind laut dem Vertreter der Stadtverwaltung allerdings nicht vorgesehen. "Wir hoffen, dass das Verbot das Bewusstsein für die Gefahren stärkt", begründete Yasumi die neue Regelung, über die die Bürger mit Plakaten und mit Textnachrichten informiert werden sollen.

2014 hatte eine Studie des japanischen Mobilfunkriesen NTT Docomo ergeben, dass bei einem Fußgänger, der auf ein Smartphone-Display starrt, das Gesichtsfeld gerade fünf Prozent des sonst üblichen Blickfelds beträgt. In einer Computersimulation waren 1500 Menschen über den hektischen Fußgängerübergang Shibuya in Tokio geschickt worden, die dabei auf ihr Handy blickten. Zwei Drittel der Personen kamen nicht ohne Zwischenfall auf der anderen Seite an: Die Studienautoren zählten 446 Zusammenstöße, 103 Menschen stürzten zu Boden und 21 ließen ihr Smartphone fallen.

(AFP)
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