Prozess: Amoklauf mit zehn Verletzten in Düsseldorf

Düsseldorf · Der mutmaßliche Axt-Angreifer vom Düsseldorfer Hauptbahnhof steht sechs Monate nach der Tat vor Gericht. Er gilt als schuldunfähig - die Staatsanwaltschaft will ihn in einer Psychiatrie unterbringen.

Ein halbes Jahr nach dem Amoklauf im Düsseldorfer Hauptbahnhof muss sich ein 37-Jähriger wegen der Bluttat vor Gericht verantworten. Ab kommenden Dienstag (13.30 Uhr) verhandelt das Landgericht Düsseldorf in einem sogenannten Sicherungsverfahren über die dauerhafte Unterbringung des Mannes in einer Psychiatrie. Er soll zur Tat an Schizophrenie erkrankt und schuldunfähig gewesen sein.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Totschlag in acht Fällen vor. Den Ermittlern zufolge hatte der mutmaßliche Amokläufer am 9. März mit einer Axt brutal gewütet und neun Menschen und anschließend sich selbst verletzt. Überwachungskameras hatten das Geschehen aufgezeichnet. Vier Opfer erlitten lebensgefährliche Kopfverletzungen. Unter den Verletzten waren auch ein 13-jähriges Mädchen aus Düsseldorf und zwei italienische Touristinnen.

Auf der Flucht über die Gleise war der mutmaßliche Täter aus Wuppertal anschließend von einer Eisenbahnbrücke mehrere Meter tief auf eine Fahrbahn gesprungen. Dabei zog er sich Knochenbrüche zu und wurde festgenommen. Gegenüber der Polizei hatte der nicht vorbestrafte Mann angegeben, damit gerechnet zu haben, dass die Beamten ihn erschießen würden. Die Polizei hatte daher nicht ausgeschlossen, dass er in suizidaler Absicht seine Tötung provozieren wollte. Angesetzt sind neun Verhandlungstage.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort