Schlagerstar Promi-Geburtstag vom 8. März 2018: Peggy March

New York · Mit 15 erreicht Peggy March mit "I Will Follow Him" die Spitze der US-Charts. Rekord. Ihr Heimatland vergisst sie danach wieder, aber es folgt eine Karriere in Europa. "Mit 17 hat man noch Träume" bringt March den Deutschen bei - und wird jetzt mehr als viermal so alt.

 Schlagerstar Peggy March hat "auch mit 70 noch Träume".

Schlagerstar Peggy March hat "auch mit 70 noch Träume".

Foto: Bodo Schackow

"Mit 17 hat man noch Träume", sang Peggy March einst, aber 53 Jahre später ist ihr klar: "Auch mit 70 habe ich noch Träume."

Fünf Kilo abnehmen wolle sie zum Beispiel, sagte die Schlagersängerin, die heute 70 Jahre alt wird, jüngst der Zeitschrift "Neue Post". "Ich nehme mir vor, mehr Sport zu machen, habe mir einen Crosstrainer für zu Hause gekauft. Und ein Fitnessarmband, das meine Schritte zählt. Ich versuche, jeden Tag auf 10.000 Schritte zu kommen. Bis jetzt habe ich das noch nicht einmal geschafft. Aber ich werde bestimmt noch richtig fit!"

Den Geburtstag wird March auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik verbringen, allerdings offiziell um zu arbeiten. Gemeinsam mit anderen Musikern tritt sie unter dem Motto "Rockin' the Caribbean" zwei Wochen lang auf der "Oasis of the Seas" auf. "Meine Tochter wird mich zum Glück auf dem Schiff besuchen. Das war mein Geburtstagswunsch, dass sie an dem Tag bei mir ist", sagt March. "Wir werden uns ein paar schöne Tage im Paradies machen."

Der Terminkalender der Sängerin ist für dieses Jahr schon gut gefüllt: Nach den Kreuzfahrt-Auftritten stehen mehrere Konzerte in den USA an, dann eine weitere Kreuzfahrt, diesmal durch Alaska, und schließlich ab Oktober eine "Schlagerlegenden"-Deutschlandtournee mit Kollegen wie Lena Valaitis oder Michael Holm.

Deutschland ist nach wie vor das Zentrum ihrer Karriere. 1965 sang March mit weißem Schleifchenkleid, braunem Bob und deutlich hörbarem amerikanischen Akzent bei den Deutschen Schlager-Festspielen in Baden-Baden "Mit 17 hat man noch Träume" - und gewann. Der Auftritt katapultiert sie von der süßen amerikanischen Pop-Prinzessin zum internationalen Schlagerstar, der in Europa und Asien Chart-Erfolge feiert.

March tritt oft in deutschen Fernsehsendungen auf und nimmt mehrfach am Eurovision Song Contest teil. Schließlich zieht sie sogar nach München und veröffentlicht einen Gute-Laune-Song nach dem anderen, häufig in deutsch-englischem Kauderwelsch: Mit Hits wie "Memories of Heidelberg", "Romeo und Julia", "Telegramm aus Tennessee", oder "Sweetheart schenk mir einen Ring" ersingt sie sich zahlreiche Goldene Schallplatten. Bis heute tanzen Schlagerfans in Deutschland zu Ohrwürmern wie "In der Carnaby Street" oder "Canale Grande Number One". Deutschland werde immer ihre zweite Heimat bleiben, sagte March einmal in einem Interview. "Mir fehlen die bayrischen Brezen und Prinzregententorte."

Nur in ihrem Heimatland war die Karriere der zierlichen Frau mit dem Spitznamen "Little Peggy March" schon wieder vorbei, bevor sie richtig angefangen hatte. Schon als Kleinkind trällert die im US-Bundesstaat Pennsylvania als Margaret Annemarie Batavio geborene March jeden Werbespot aus dem Radio nach. Später singt die Tochter einer Ingenieursfamilie auf privaten Feiern und schließlich im Lokalfernsehen.

Als 15-Jährige kommt dann der frühe Durchbruch: Mit "I Will Follow Him" stürmt March an die Spitze der US-Charts - so jung wie noch keine andere Sängerin vor ihr. March hört von ihrem Erfolg über das Radio, als sie gerade das Geschirr vom Abendessen spült. "Ich war ganz alleine in der Küche, stand über der Spüle voller Seifenwasser und mein Song war auf Platz eins." Amerika liegt der süßen Pop-Prinzessin zu Füßen - und vergisst sie dann ganz schnell wieder.

In Europa und Asien feiert sie dagegen Erfolge, doch von dem verdienten Geld bleibt nichts übrig. Ihr Manager Russell Smith betrügt sie um die gesamten Einkünfte aus drei erfolgreichen Tourneejahren. Mit nur 500 Dollar muss March neu anfangen. Sie sucht sich einen neuen Manager - und findet gleich auch einen Ehemann. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter. Seit Arnie Harris' Tod 2013 ist March Witwe, lebt in Florida und malt zwischen Auftritten viel. Ihr größter Wunsch? "Ich würde gern für den amerikanischen Präsidenten singen. Allerdings nicht für den jetzigen."

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