Filme, Buddys und Madonna Promi-Geburtstag vom 10. September 2018: Guy Ritchie

Berlin · Gleich mit seinem ersten Film gelang ihm ein spektakulärer Erfolg. Später geriet Guy Ritchie in eine filmische Krise, aus der ihn schließlich ein Meisterdetektiv holte.

 Guy Ritchie wird 50.

Guy Ritchie wird 50.

Foto: Ian West/PA

Mit "Recycling" kennt sich Guy Ritchie bestens aus - und ist dabei auch erfolgreich. Der britische Regisseur hauchte "Sherlock Holmes" neues Leben ein, hat die Agenten-Kultserie "Codename U.N.C.L.E." neu verfilmt und ließ König Arthur mal wieder das Schwert aus dem Stein ziehen.

Mit einem einfachen Remake gibt er sich dabei aber nicht zufrieden. Seine neuen Versionen sind modern und auf der Höhe der Zeit. Sein nächstes Projekt ist jetzt die Disney-Neuauflage des Märchenklassikers "Aladdin". Mit an Bord ist auch Superstar Will Smith ("Men in Black"), der den Flaschengeist Dschinni spielen wird. "Aladdin" dreht sich um einen Straßenjungen, dem ein Geist aus einer Zauberlampe drei Wünsche erfüllt. Der Film soll 2019 in die Kinos kommen.

Zu Beginn seiner Karriere hatte Ritchie mit Wiederaufbereitung so gar nichts am Hut. Sein erster Spielfilm "Bube, Dame, König, grAS" (1998), in dem es um Spielschulden, Drogen, kleine Kriminelle und große Gangster geht, war formal innovativ, rabenschwarz, zynisch und brutal - und wurde an die Kinokassen ein riesiger Erfolg. Das Drehbuch stammte von Guy Ritchie, der heute 50 Jahre alt wird.

Ein paar harte Kerle gehörten damals zur Besetzung: Jason Statham startete hier seine Filmkarriere, Ex-Kicker Vinnie Jones konnte zeigen, dass er nicht nur auf dem Rasen ein Treter ist - und Lenny McLean war ein verurteilter Krimineller.

Guy Ritchie ist ein Mann, der seine Männerfreundschaften pflegt. Da passt es gut ins Bild, dass der Regisseur zeitweilig Besitzer eines Pubs in London war. Ein Ort zum ungestörten Feiern, der schließlich schnell zum Hotspot der (Promi-)Freunde wurde.

Zu Ritchies engen Buddys gehört auch David Beckham, mit dem er einen spektakulären Werbespot für die Modekette H&M drehte, in dem der Kicker nur eine Unterhose trägt. Etwas mehr hatte Beckham in Ritchies Film "King Arthur: Legend of the Sword" (2017) an, wo er als vernarbter Wachsoldat einen Kurzauftritt absolvierte.

Guy Ritchie stammt aus einer schottischen Offiziersfamilie, die dem Clan der Macintosh angehört. Er wurde im englischen Hatfield geboren und wuchs auf dem Anwesen seines adeligen Stiefvaters Sir Michael Leighton auf, besuchte teure Privatschulen, hatte jedoch wegen seiner Legasthenie große Probleme und beendete mit 15 seine schulische Laufbahn. Seine adlige Herkunft versuchte er schon früh zu verschleiern, indem er sich den Arbeiterakzent Cockney antrainierte.

Seine kreative Ader begann er ab 1995 auszuleben, als er mit dem Dreh von Werbefilmen und Musikvideos begann. Bald gründete er mit dem Produzenten Matthew Vaughn - heute Ehemann von Claudia Schiffer - eine Filmgesellschaft, um eigene Ideen zu verwirklichen.

Vor allen in den letzten Tagen hat Guy Ritchies Name massenhaft Erwähnung gefunden. Das lag fast ausnahmslos am 60. Geburtstag von Madonna. Mit der "Queen of Pop" war Ritchie acht Jahre lang bis Ende 2008 verheiratet.

Die Ehe von Ritchie und Madonna hat nicht gehalten und auch die berufliche Zusammenarbeit der beiden stand unter keinem guten Stern. Ihr gemeinsamer Film "Stürmische Liebe - Swept Away" (2002) wurde von der Kritik gnadenlos zerrissen und floppte an den Kinokassen.

Darin spielt die Pop-Sängerin die zickige Millionärsgattin Amber, die mit dem kommunistischen Matrosen Guiseppe (Adriano Giannini) auf einer einsamen Insel landet. Aus gegenseitiger Abneigung wird schließlich erwartungsgemäß das Gegenteil.

Der Misserfolg von "Swept Away" stürzte Guy Ritchie längere Zeit in eine filmische Krise, aus der er so richtig erst mit "Sherlock Holmes" (2009) und einer Menge Action herausfand. Hier war mal ein ganz anderer Meisterdetektiv zu sehen. Das wird schon in der ersten Szene klar: Statt über einem Fall zu brüten, schwingt Sherlock Holmes (Robert Downey Jr.) die Fäuste und schlägt seine Gegner blutig.

"Wir mussten Sherlock Holmes entstauben", erklärte Ritchie damals. Und dieses Entstauben funktioniert in der Regel auch bei all seinen anderen Neuauflagen recht gut.

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