DNA-Test der Polizei Pfleger verhaftet nach Schwangerschaft einer Komapatientin

PHOENIX · Ein DNA-Test hat die Ermittler auf die Spur eines Krankenpflegers gebracht. Er hatte eine Wachkomapatientin betreut, die im Dezember ein Kind zur Welt gebracht hatte. Sie ist seit Jahren im Wachkoma.

 Der Fall hatte in den USA großes Entsetzen ausgelöst.

Der Fall hatte in den USA großes Entsetzen ausgelöst.

Foto: AP Photo/Ross D. Franklin

Dreieinhalb Wochen nachdem in den USA eine Frau im Wachkoma ein Kind zur Welt gebracht hat, hat die Polizei im Bundesstaat Arizona einen Verdächtigen wegen sexuellen Missbrauchs festgenommen. Der Mann sei 36 Jahre alt und habe als Pfleger in der Einrichtung gearbeitet, in der die Frau untergebracht war, teilte die Polizeichefin von Phoenix, Jeri Williams, am Mittwoch mit. Er sei dringend tatverdächtig, die Frau missbraucht zu haben. Die Polizei kam dem Mann mit einem DNA-Test auf die Spur.

Nach Angaben der Ermittler ist der 36-Jährige nun in Gewahrsam. Er habe sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert. Es sei unklar, ob er das Opfer mehrfach missbraucht und sich womöglich auch an anderen Personen vergangen habe. Auch dazu, ob er zuvor bereits in anderen Einrichtungen tätig war, sei noch nichts bekannt. Die Untersuchungen gingen weiter, betonten die Ermittler. Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Personen gebe es bislang nicht. Dem Baby der Pflegepatientin gehe es gut, es sei nicht mehr im Krankenhaus. Weitere Details nannte die Polizei nicht.

Die Frau hatte das Kind Ende Dezember in dem Pflegeheim zur Welt gebracht. Nach US-Medienberichten handelt es sich um eine 29 Jahre alte Frau, die als Kind bei einem Unfall fast ertrunken wäre. Berichte, wonach sie in einem Wachkoma lag, dementierte der Anwalt der Familie letzte Woche. Die Frau hat demnach „signifikante intellektuelle Behinderungen“, und kann nicht sprechen. Sie könne sich aber etwas bewegen, ihre Mimik kontrollieren und reagiere auf Laute. Ein Arzt hatte in einem Bericht geschrieben, die Frau habe unter anderem eine Störung der Gehirnfunktion, eine Entwicklungsstörung, chronische Lungenentzündung und eine Lähmung von Gliedmaßen.

Ihre Schwangerschaft war in der Einrichtung zunächst nicht erkannt worden. Erst als die Geburtswehen einsetzten, habe man am Aufstöhnen der Patientin erkannt, dass etwas nicht stimme. Ein Mitglied des Pflegepersonals hatte dann Geburtshilfe geleistet. In der Einrichtung werden vor allem Patienten mit schweren Hirnverletzungen betreut, die sich nicht oder nur sehr eingeschränkt eigenständig äußern können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort