US-Stratcom Pentagon trainiert Zombie-Abwehr

WASHINGTON · Wie kriegt man den Stoff so spannend hin, dass die Schüler bei den Hausaufgaben nicht sofort abschalten? Die Frage stellen sich alle Lehrer.

Auch die bei der größten Streitmacht der Erde, deren vornehmste Aufgabe es bleibt, Schaden vom US-amerikanischen Volk abzuwenden - woher der auch immer drohen könnte. Weil Kommunismus und Kapitalismus als Feindbilder als zu abstrakt oder inzwischen auch überstrapaziert gelten, hat sich das in Nebraska beheimatete Strategiekommando des Pentagon (US-Stratcom) unlängst einer Thematik zugewandt, die Mitarbeit garantiert: Zombies.

Um das strategische Denkvermögen im Katastrophenfall zu schulen, sollten Studenten einer Kommandoeinheit spielerisch Abwehrpläne für den Fall erstellen, dass die Welt von fleischfressenden Gehbehinderten überrannt wird.

Die eigentlich für Ernsthaftigkeit bekannte Fachzeitschrift "Foreign Policy" hatte von dem internen Papier ("Conplan 8888") Wind bekommen und das Thema für den schnellen Schlagzeilenhunger zwischendurch verhackstückt. So gelangte das Kuriosum, dass sich das Pentagon angeblich gegen eine "Zombie-Apokalypse" wappne, auch nach Europa. Der Aha-Effekt in den USA blieb vollständig aus.

War ja klar. In einem Land, in dem George A. Romero schon 1968 "Die Nacht der lebenden Toten" drehte, Michael Jackson im Video zu "Thriller" 1982 zum Totentanz bat und zuletzt 16 Millionen vor den Bildschirmen saßen, als sich die angemoderten Halbleichen von "The Walking Dead" im Sinne des Wortes die Köpfe zerbrachen, gehört der Zombie zum erweiterten Familienkreis. Alles andere sind faule Ausreden.

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