Panne bei Shell-Raffinerie: Giftiger Stoff ausgelaufen

Köln · Aus einer Rohrleitung der Shell Rheinland Raffinerie in Köln-Godorf sind giftige Chemikalien ausgelaufen und in den Boden gesickert. Der Vorfall habe sich bereits vor einem Monat ereignet, teilten die Bezirksregierung Köln und das Unternehmen am Donnerstag auf Anfrage mit. Bei Isolierarbeiten an einer oberirdischen Leitung für Kohlenwasserstoffe sei eine Leckage festgestellt worden. Durch ein 0,5 Millimeter großes Loch seien bis zu 270 Liter des Stoffs Solvent Naphta ausgetreten, der als möglicherweise krebserzeugend eingestuft wird. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet.

Shell habe den verunreinigten Bereich unverzüglich gesichert, um eine Ausbreitung zu verhindern, sagte ein Unternehmenssprecher. Betroffen sei eine lokal begrenzte Fläche von etwa vier Quadratmetern. Die Bezirksregierung hat nach eigenen Angaben eine Sonderprüfung der Leitung und der benachbarten Pipelines veranlasst. Bis die Ursache für das Leck geklärt ist, bleibe die betroffene Leitung außer Betrieb.

In der Vergangenheit hatte es bei der Shell Rheinland Raffinerie im Kölner Süden schon häufiger Pannen gegeben. Im Mai waren etwa 2000 Liter eines Kohlenwasserstoffgemischs ausgetreten. Einen großen Vorfall gab es 2012 im Werk Wesseling: Damals waren nach einem Pipeline-Leck rund eine Million Liter Kerosin im Boden versickert. Der unterirdische Kerosinsee ist bis heute noch nicht vollständig abgepumpt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort