Prozess um Dreifachmord Oma getötet, zwei Polizisten überfahren: Lebenslange Haft

Frankfurt (Oder) · Seine Großmutter hatte ihn in ihrem Haus aufgenommen. Doch der Enkel tötet die alte Frau an ihrem Geburtstag. Dann rast er mit ihrem Auto davon. Zwei weitere Menschen sterben. Nun gibt es ein Urteil.

 Der Angeklagte während eines Verhandlungstages im Landgericht neben seinem Anwalt.

Der Angeklagte während eines Verhandlungstages im Landgericht neben seinem Anwalt.

Foto: Patrick Pleul

Wegen dreifachen Mordes ist ein 25-Jähriger in Brandenburg zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Frankfurt (Oder) sprach ihn am Freitag schuldig, vor knapp einem Jahr seine Großmutter und zwei Polizisten innerhalb weniger Stunden getötet zu haben.

Die Richter stellten zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit bleiben Verurteilte in aller Regel länger als 15 Jahre in Haft.

Der Fall hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst. Zunächst hatte der Mann laut dem Urteil seine Großmutter an ihrem 79. Geburtstag im gemeinsamen Wohnhaus in Müllrose erstochen. Auf der anschließenden Flucht vor der Polizei überfuhr er in der Nähe zwei Beamte an einer Bundesstraße bei Beeskow mit überhöhter Geschwindigkeit. Die Polizisten waren sofort tot.

Mit dem Strafmaß entsprach das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte hingegen auf zwölf Jahre Gefängnis plädiert.

Die Polizisten im Alter von 49 und 52 Jahren sollten an dem Tag Ende Februar 2017 eine Kontrollstelle einrichten, um das Fluchtauto zu stoppen. Der Angeklagte raste aber mit dem Wagen seiner Großmutter direkt auf die beiden am Straßenrand zu.

Die Rentnerin starb, nachdem ihr Enkel sie mit Fäusten und einem Küchenstuhl attackiert hatte und mit einem Küchenmesser auf sie einstach. Der Angriff soll sich an einem Streit um eine vollgestellte Badewanne entzündet haben.

Der junge Deutsche stand am Tattag den Ermittlungen zufolge unter Drogen. Er hatte im Prozess zugegeben, für den Tod der drei Menschen verantwortlich zu sein.

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