Spätabtreibung überlebt "Oldenburger Baby" Tim mit 21 Jahren gestorben

OSNABRÜCK · Der als „Oldenburger Baby“ bekanntgewordene Tim ist einem Zeitungsbericht zufolge gestorben. Bei dem Jungen war im Sommer 1997 in der 25. Schwangerschaftswoche das Down-Syndrom diagnostiziert worden. Seine Mutter ließ daraufhin eine Spätabtreibung vornehmen.

 Tim am 30 Juni 2015 mit seiner Pflegemutter Simone Guido vor ihrem Haus in Quakenbrueck bei Osnabrueck.

Tim am 30 Juni 2015 mit seiner Pflegemutter Simone Guido vor ihrem Haus in Quakenbrueck bei Osnabrueck.

Foto: epd

Der als „Oldenburger Baby“ bekanntgewordene Tim ist einem Zeitungsbericht zufolge am 4. Januar im Alter von 21 Jahren gestorben. Wie Pflegevater Bernhard Guido der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte, waren „langanhaltende gesundheitliche Probleme“ die Ursache. Bei dem Jungen war im Sommer 1997 in der 25. Schwangerschaftswoche das Down-Syndrom diagnostiziert worden. Seine Mutter ließ daraufhin eine Spätabtreibung vornehmen. Tim überlebte unerwartet, obwohl er erst mehrere Stunden danach medizinisch versorgt wurde.

Schwangerschaftsabbrüche sind unter bestimmten Voraussetzungen nur innerhalb der ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft straffrei. Von einem ärztlichen Gutachter wurde aber eine Gefahr für die körperliche und seelische Gesundheit der Mutter festgestellt, so dass ein Schwangerschaftsabbruch auch nach dem dritten Schwangerschaftsmonat erlaubt wurde. Doch das als „Oldenburger Baby“ betitelte Kind überlebte die am 6. Juli 1997 in einer OldenburgerKlinik eingeleitete Geburt und starb auch nicht in den ersten Stunden danach, obwohl es lediglich in ein Tuch gewickelt worden war. Erst nach etwa neun Stunden begannen Ärzte mit einer intensiv-medizinischen Behandlung.

Das Schicksal des Kindes, das wegen Überforderung der leiblichen Eltern in eine Pflegefamilie kam, löste eine Diskussion über Spätabtreibungen aus. Zum 18. Geburtstag des Jungen schrieben die Pflegeeltern das Buch „Tim lebt!“

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