Mehr Schüler mit Förderbedarf: Verband für mehr Lehrstellen

Düsseldorf · An Regelschulen in Nordrhein-Westfalen werden immer mehr Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet. Im laufenden Schuljahr waren es knapp 54 000 Kinder und Jugendliche. Das sind 6,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. An Förderschulen bewegte sich die Schülerzahl währenddessen annähernd auf Vorjahresniveau. Regelschulen sind etwa Grundschulen, Realschulen oder Gymnasien.

Insgesamt gab es an allgemeinbildenden Schulen dieses Schuljahr 2,7 Prozent mehr Schüler mit Förderbedarf. Die Lehrergewerkschaft VBE forderte bessere Bedingungen für Inklusion sowohl an Regel- als auch an Förderschulen. Nach Meinung des NRW-Vorsitzenden Stefan Behlau fehlt es dafür an Lehrern. "Hier muss dringend nachgesteuert werden."

Die Verteilung der Schüler mit Förderbedarf verschiebt sich seit Jahren in Richtung Regelschulen: Im laufenden Schuljahr besuchten laut der Statistik 42,2 Prozent der Schüler mit Förderbedarf eine dieser Schulformen. Vor sieben Jahren waren es nur 16,5 Prozent.

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte im Mai angekündigt, den Schulträgern verbindliche Qualitätsstandards für Inklusion vorzugeben. Noch vor der Sommerpause will die Landesregierung den früheren Angaben zufolge Eckpunkte zur Neuausrichtung des Unterrichts von Schülern mit und ohne Behinderung vorlegen. Diese "müssen für alle Schulformen spürbar kleinere Lerngruppen und multiprofessionelle Teams beinhalten", sagte VBE-Landeschef Behlau.

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