Kleinwüchsige Menschen servieren Kurze Kritik an "Mini-Bar" auf Parookaville-Festival

Weeze · Auf dem Parookaville-Festival 2018 schenken kleinwüchsige Menschen in der "Mini-Bar" Kurze aus. Der Bundesverband für kleinwüchsige Menschen sieht in diesem Konzept die Menschenwürde missachtet.

Wenn das Parookaville-Festival am Wochenende vom 19. bis 22. Juli am Flughafen Düsseldorf-Weeze geschätzte 80.000 Besucher beherbergt, wird es dort unter anderem auch den "Wacky Shack Bunker" geben, laut Veranstalter eine Art Club ohne Regeln, der ca. 150 Gäste fasst.

Wie die Rheinische Post berichtete, sollen dort kleinwüchsige Menschen an der "Mini-Bar" ausschließlich Kurze ausschenken. Der Veranstalter sehe in dem „verrückten Konzept“ ein „strahlendes Beispiel“, humoresk, selbstbewusst und offensiv mit Kleinwüchsigkeit umzugehen. Die Aktion wolle die engagierten Künstler, die von der Idee begeistert gewesen sein sollen, keinesfalls zur Schau stellen.

Der Bundesverband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien e.V. (BKMF) sieht das ein bisschen anders. Es spiele zunächst einmal keine Rolle, ob kleinwüchsige Menschen diese Aktionen freiwillig mitmachten. „Wir denken, dass die hier angesprochene Darstellungsform den Menschen auf die Behinderung 'Kleinwuchs' reduziert und unsere jahrelange Arbeit für Akzeptanz und vollwertige Inklusion torpediert“, sagt Michel Arriens, Pressesprecher und BKMF-Vorstand.

Gerade für Jugendliche, die in der Selbstfindungsphase sind, seien solche Darstellungen laut Arriens kontraproduktiv, „weil sie damit auf ihre Behinderung und Körpergröße reduziert werden.“ Da es insgesamt wenige Kleinwüchsige gibt, werde das Bild in der Öffentlichkeit durch solche Aktionen negativ beeinflusst. „Wir sehen darin eine Missachtung der Menschenwürde.“ Der BKMF befürworte eine Prüfung auf Rechtmäßigkeit der sogenannten "Mini-Bar" durch das Ordnungsamt Weeze.

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