Europäischer Tag des Notrufs Krankenwagen, Rettungswagen oder Notarzt? Was man wissen sollte

Bonn · Der 11. Februar ist „Tag des Notrufs“. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einem Kranken- und einem Rettungswagen? Wir klären über die häufigsten Irrtümer rund um den Notruf auf.

 Am 11. Februar ist Europäischer Tag des Notrufs.

Am 11. Februar ist Europäischer Tag des Notrufs.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Da der Notruf in ganz Europa einheitlich unter der „112“ zu erreichen ist, wurde der 11. Februar (11.2.) im Jahr 2009 zum „Europäischen Tag des Notrufs“ ernannt. Viele Feuerwehren aus ganz Deutschland nutzen den Tag, um beim „Twittergewitter“ über Twitter auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Auch die Feuerwehr Bonn und die Feuerwehr Rheinbach sind dabei und berichten am Dienstag von 8 bis 20 Uhr über ihre Einsätze.

Obwohl die „112“ und die „110“ den Allermeisten geläufig sein dürften, kommt es immer noch zu falschen Anrufen, berichtet Frank Frenser, Pressesprecher der Feuerwehr Bonn. Etwa ein Drittel der Anrufe, die unter der 112 eingingen, seien unberechtigt, schätzt er. Da würden dann beispielsweise Menschen wegen einer Grippe oder wegen eines Schnitts in den Finger anrufen und einen Notarzt fordern, erzählt er. Richtig sei in solchen Fällen, sich entweder ins Krankenhaus bringen zu lassen oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der 116117 anzurufen. Auf ihrer Webseite hat die Feuerwehr Rheinbach zum Tag des Notrufs einmal erklärt, was passiert, wenn ein Notruf in der Leitstelle in Siegburg eingeht. Wichtig sei, am Telefon zu beantworten, wer anruft, was passiert ist, wieviele Verletzte es gibt und wo sich die Situation ereignet hat.

Die Versicherung Arag hat den Tag zum Anlass genommen, darüber aufzuklären, wo beispielsweise der Unterschied zwischen dem Rettungswagen und dem Krankenwagen liegt. Ein Überblick:

Der Krankenwagen

Der Krankenwagen (eigentlich Krankentransportwagen) ist mit anderem Personal besetzt als der Rettungswagen, der in Notfällen rausfährt. Wie Frank Frenser, Pressesprecher der Feuerwehr Bonn erklärt, wird der Krankenwagen in der Regel von einem Rettungshelfer gefahren. Zusätzlich ist ein Rettungssanitäter mit im Fahrzeug, der den Patienten versorgt. Der Krankenwagen kommt, wenn Patienten nicht mehr selbst zum Arzt oder ins Krankenhaus fahren können. Dabei handelt es sich dann nicht um einen Notfall, sondern um eine geplante Fahrt zum Arzt oder ins Krankenhaus. Auch wer aufgrund einer ansteckenden Krankheit die öffentlichen Verkehrsmittel nicht benutzen kann, kann einen Krankenwagen rufen.

Rettungswagen und Notarzt

Der Rettungswagen rückt in akuten Notfällen aus, man erkennt ihn unschwer an Blaulicht und Martinshorn. Die Besetzung variiert je nach Bundesland. Immer sind aber Notfallsanitäter mit an Bord, die höher qualifiziert sind als Rettungshelfer und Rettungssanitäter. Den Rettungswagen kann rufen, wer akut medizinische Hilfe benötigt. Egal, ob es sich um die Folgen eines Unfalls handelt oder plötzlich starke gesundheitliche Beschwerden auftreten. Der Rettungswagen verfügt über Geräte zur Beatmung oder für andere lebensrettende Maßnahmen. Darum werden – wenn nötig – auch intensivmedizinisch betreute Patienten per Rettungswagen transportiert. Wird ein Notarzt benötigt, fährt dieser separat mit dem Notarzteinsatzfahrzeug zum Einsatzort. Der entscheidende Unterschied ist also: Der Krankenwagen kommt geplant, der Rettungswagen im Notfall.

Der ärztliche Notdienst

Der ärztliche Notarzt übernimmt die Funktionen Ihres Hausarztes, wenn der außerhalb der Sprechstunden, nachts, am Wochenende oder an Feiertagen nicht erreichbar ist. In der Regel macht er auch Hausbesuche. Diesen Service erreicht man unter der bundesweiten Notdienstnummer 116 117.

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