Königin Elizabeth II. Königreich beschenkt
LONDON · Manchmal sagen Blicke mehr als Worte. Als Prinz Charles im vergangenen Jahr während seiner Reise in Indien einen Holzelefanten, reich verziert mit Ornamenten und dekorativem Schirm, von offizieller Seite überreicht bekam, musterte er das Geschenk zunächst etwas argwöhnisch. Ein weiterer Gegenstand, der in einem royalen Regal verstaubt?
Darüber schien er nicht allzu glücklich. Dabei war die Dekokopie des in Indien heiligen Elefanten durchaus hübsch anzusehen. Weniger schön, dafür äußerst kitschig war ein Präsent, das Königin Elizabeth II. bei einem Staatsbesuch vom Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate erhielt: Ein edelsteinbesetzter goldener Foto-Rahmen, besonders dadurch in Szene gesetzt, dass er auf ein Straußenei montiert war. Die Königin lächelte brav und bedankte sich britisch.
Jedes Jahr veröffentlicht der Buckingham-Palast eine Liste, auf der genau die Geschenke verzeichnet werden, über die sich die Royals im vergangenen Jahr freuen durften. Oder die sie annehmen mussten. Dabei gehen laut Vorschrift offizielle Geschenke nicht in den Besitz des königlichen Empfängers über, außer ihr Wert überschreitet umgerechnet 180 Euro nicht und der Schenker hat einen privaten Bezug zum Königshaus.
Erlaubt ist es jedoch, dass die Windsors ihre offiziellen Geschenke nutzen. Der Queen wäre es also gestattet, von der elektronischen Jahreskarte für die Londoner U-Bahn, die sie 2013 geschenkt bekommen hat, Gebrauch zu machen. Dass Ihre Majestät jedoch auf einem der speckigen Stoffsitze Platz nehmen wird, gilt als äußerst unwahrscheinlich.
