Britische Studie Kinobesuche können Depressionen vorbeugen
Bonn · Besuche eines Kinofilms, einer Oper oder einer Ausstellung sind nicht nur beliebte Freizeitaktivitäten. Kulturelle Aktivitäten haben daneben auch positive gesundheitliche Folgen.
Ein Film im Kino kann uns zum Lachen oder Weinen bringen, zum Mitfiebern anregen oder uns in eine komplett neue Welt entführen. Auch kann ein Kinobesuch dem Zuschauer mehrere spannende Stunden bescheren. Doch nicht nur das: Regelmäßige Kinobesuche können auch der eigenen Gesundheit guttun und sogar Depressionen vorbeugen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der University College London, die in der Fachzeitschrift "The British Journal of Psychiatry" veröffentlicht wurde.
Der Langzeitstudie zufolge können kulturelle Aktivitäten wie eben Kinobesuche das Risiko einer Depression im Alter senken. Gleiche Wirkung haben auch der Besuch einer Ausstellung, einer Oper, eines Museums oder des Theaters.
Die Wissenschaftler haben die Daten von 2.148 Erwachsenen im Alter von über 50 Jahren ausgewertet. Zu Beginn der Studie war keine der Personen an Depressionen erkrankt. Die Wissenschaftler entwickelten in einem Forschungszeitraum von zehn Jahren einen Index, um den Zusammenhang einer kulturellen Beschäftigung mit dem Risiko einer Depression herzustellen.
Dabei fanden sie heraus, dass sich bei Personen, die einmal im Monat ins Kino oder ins Museum gehen, das Risiko einer Depression um 48 Prozent verringert im Gegensatz zu Personen, die solchen Aktivitäten nicht nachgehen. Bei unregelmäßigeren Besuchen alle paar Monate verringere sich das Risiko immerhin noch um 32 Prozent. Das Ergebnis sei unabhängig von anderen Faktoren wie Gesundheits- und Verhaltensfaktoren sowie anderen Beschäftigungen der untersuchten Personen, betonen die Wissenschaftler.
Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass weitere Studien nötig seien, um beispielsweise herauszufinden, wie Kino- und Theaterbesuche sich bei Menschen auswirken, die bereits an Depressionen erkrankt sind.
