Es wird wieder milder Keine weißen Weihnachten in Sicht

Offenbach/Berlin · Das Wochenende bot Wintersportfans eine gute Gelegenheit, Skier und Schlitten aus dem Keller zu holen. Auch die Lifte kamen vielerorts in Fahrt - und machten Lust auf mehr. Spielt das Wetter da mit?

 Mit Schneematsch bedeckte Straße in Marktoberdorf in Bayern.

Mit Schneematsch bedeckte Straße in Marktoberdorf in Bayern.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Rodeln, Langlauf oder Abfahrt - Wintersportfreunde konnten das dritte Adventwochenende vielerorts voll genießen.

Der Winter legt aber noch nicht richtig los: Die Woche beginnt mit Wolken und Regen, vor allem im Westen Deutschlands wird es wieder milder, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. Im Osten bleibe es frostig. Bei Temperaturen zwischen minus zwei und plus zwei Grad könne dort Schnee oder gefrierender Regen vorkommen. Verantwortlich sei die Kollision zwischen Tiefausläufern und dem Hoch "Gotthard", bei dem sich die Fronten über Deutschland treffen, sagte DWD-Meteorologe Marco Manitta. Die Gefahr von Glatteis bleibe auch zu Beginn der Woche bestehen.

Am Sonntag brachten glatte Straßen in Rheinland-Pfalz ausgerechnet ein Streufahrzeug ins Rutschen: In Saulheim schlitterte das Fahrzeug von der Straße in das Schaufenster eines Geschäfts, wie die Polizei mitteilte. Dabei ging die gesamte Fensterscheibe zu Bruch, auch Teile des Mauerwerks wurden beschädigt.

Wenig Hoffnung machen die Meteorologen all jenen, die sich eine weiße Weihnacht wünschen. "Wer dann Schnee sehen möchte, müsste in die Alpen und in die östlichen Mittelgebirge fahren", sagte Manitta.

Das zurückliegende Adventswochenende bot immerhin einen Vorgeschmack auf winterliches Vergnügen. Mit Start der Skisaison nahmen viele Lifte ihren Betrieb auf und beförderten ihre Gäste auf die Hänge und Pisten. Auf dem Fichtelberg in Sachsen maß die Schneedecke 57 Zentimeter. Im Oberen Erzgebirge hieß es bei 20 bis 30 Zentimeter "Ski und Rodel gut". Am Feldberg im Schwarzwald lockten am Wochenende ebenfalls Schnee und Sonne auf die Pisten - 8 der 38 Lifte waren am ersten Wochenende der Skisaison in Betrieb, sagte eine Mitarbeiterin des Liftverbunds. Auch im nordrhein-westfälischen Winterberg im Sauerland machte der Schnee das Skivergnügen perfekt: Es schneite bei Temperaturen von minus sieben Grad.

Klirrende Kälte und beißender Wind riefen am Brocken auch die fiesen Seiten des Winters in Erinnerung. Allerdings verwandelten sie den höchsten Berg des Harzes auch in eine Bilderbuch-Winterlandschaft: "Es liegen 35 Zentimeter Schnee und an den Gebäuden befinden sich Eisablagerungen von bis zu 70 Zentimetern Stärke", sagte Wetterbeobachter Marc Kinkeldey von der dortigen Station des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntag.

Die Skifahrer im Harz müssen sich indes noch etwas gedulden, die Schneemenge reicht noch nicht aus. Für das Spuren der Loipen im Sportgebiet sei es noch zu früh, sagte eine Sprecherin der Tourist-Information Schierke. "Zum Rodeln und für eine zünftige Schneeballschlacht reicht es aber allemal."

In Bayern konnten Skifahrer schon am ersten Adventswochenende auf dem Zugspitz-Gletscher abfahren, an diesem Wochenende hatten weitere Skigebiete im Freistaat die Pistengaudi eingeläutet. In den Gebieten der Bayerischen, Allgäuer und Berchtesgadener Alpen misst die Schneedecke derzeit um die 50 Zentimeter. Das sei für diese Jahreszeit unterdurchschnittlich wenig, wie ein DWD-Sprecher sagte.

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