Auslieferung nach Deutschland Bonner Anwalt begrüßt Entlassung von Jens Söring

Bonn · Nach der überraschenden Entscheidung von US-Behörden, den Deutschen Diplomatensohn Jens Söring aus den USA abzuschieben, hat die Deutsche Botschaft Gespräche mit US-Behörden aufgenommen. Sörings Bonner Anwalt freut sich über dessen Entlassung.

Jens Söring soll aus der Haft in den USA entlassen und nach Deutschland abgeschoben werden.

Jens Söring soll aus der Haft in den USA entlassen und nach Deutschland abgeschoben werden.

Foto: obs/SWR - Südwestrundfunk

„Unsere Botschaft betreut Söring weiterhin konsularisch und steht bezüglich weiterer Schritte in engem Kontakt mit dem Rechtsanwalt sowie Behörden vor Ort“, hieß es am Mittwoch aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Söring soll den Angaben zufolge der Einwanderungsbehörde ICE übergeben und mit einem Wiedereinreiseverbot für die USA belegt werden. Wann das passieren wird und ob er nach Deutschland zurückkehrt, ließ das Auswärtige Amt zunächst offen. Einige Medien berichteten, dass Söring in sieben bis zehn Tagen ausreisen werde und bezogen sich auf die Aussage einer deutschen Botschafterin.

„Söring hat Zukunft als Schriftsteller“

Christian Mensching von der Bonner Anwaltskanzlei Redeker, Sellner und Dahs sagte zur Entscheidung: „Wir freuen uns sehr für und mit Jens Söring über die positive Entscheidung des Parole Boards, die es ihm ermöglicht, nach Deutschland zurückzukehren.“ Er plane, nach seiner Rückkehr seine schriftstellerische Tätigkeit fortzusetzen, sagte Mensching, der Söring juristisch beraten hat. Persönlichen Kontakt habe die Kanzlei noch nicht aufnehmen können.

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Der 53-Jährige war 1990 wegen Mordes an den Eltern seiner damaligen Freundin Elizabeth Haysom im Jahr 1985 zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt worden. Nach Jahrzehnten im Gefängnis entschied das zuständige Gremium in Virginia, den in Bonn aufgewachsenen Diplomatensohn auf Bewährung freizulassen und abzuschieben. Söring hatte die Morde damals gestanden, später das Geständnis aber widerrufen. Er hatte erklärt, er habe seine Freundin vor der Todesstrafe bewahren wollen.

(Mit Material von dpa)

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