Diskussion im Internet Ist der Eichenprozessionsspinner gefährlich für Hunde?

Bonn · Im Internet warnen einige Nutzer vor der tödlichen Gefahr des Eichenprozessionsspinners für Hunde. Ein Bonner Tierarzt revidiert diese Aussage, weist aber auf die grundsätzlichen Gefahren für Hunde hin.

Können Nestreste des Eichenprozessionsspinners für Hunde tödliche Folgen haben? Das behaupten zumindest verschiedene Facebook-User im Internet. Auch in einer Bonner Gruppe tauchte ein Beitrag auf, in dem es heißt, dass das in den Nestern enthaltene Gift bis zu fünf Jahre wirke und Hunden erheblichen Schaden zufügen könne.

Viele entsetzte Hundebesitzer teilten den Beitrag und warnten vor der vermeintlich tödlichen Gefahr. Der Eichenprozessionsspinner breitete sich im Sommer in Nordrhein-Westfalen aus. Die Brennhaare der Raupen können bei Menschen Allergien und Asthma auslösen.

Die Internetplatform "Mimikama", die Falschmeldungen im Netz richtigstellt, nahm sich ebenso dieser Meldung an. Es sollen demnach sogar Tierarztseiten beteiligt sein, solche Meldungen zu verbereiten. In dem Artikel steht: "Der Eichenprozessionsspinner kann die Gesundheit des Hundes bzw. des Menschen gering beeinflussen oder aber auch (massiv) bedrohen." Die Gefährdung wirkt demnach jedoch individuell auf den Körper, weshalb es zu lokalen Hautausschlägen, Reizungen an Mund sowie Nasenschleimhaut kommen kann. Zudem können sich Symptome wie Schwindel, Fieber und Müdigkeit entwickeln. In seltenen Fällen können allergische Schocks auftreten.

Ein Tierarzt sollte demnach bei Symptomen des Hundes sofort aufgesucht werden. Tierarzt Axel Holst aus Bonn weist darauf hin, dass die Nestreste des Eichenprozessionsspinners für Hunde nicht gefährlicher seien als für Menschen. "Die Schleimhäute der Hunde sind genauso empfindlich wie bei uns Menschen, auch Berührungen sind trotz des Fells für den Hund unangenehm", so Holst.

Lebensbedrohlich seien die Berührungen für Hunde allerdings nicht, auch von einem anaphylaktischen Schock habe der Tierarzt noch nicht gehört. Gefährlich werde es für Hunde, wenn sie anfangen, an den Nestresten zu lecken, warnt Holst: "Das kann zu schweren Zungenverätzungen führen. Im schlimmsten Fall können Teile der Zunge sogar absterben."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort