Enthauptung in Koblenz Hinweise nach Mord an Obdachlosem

Koblenz · Bei der Suche nach dem Mörder eines Obdachlosen, der in Koblenz enthauptet wurde, hat die Polizei nach der Sendung "Aktenzeichen XY" neue Hinweise bekommen.

Fast ein Jahr nach der grausamen Enthauptung eines Obdachlosen in Koblenz gibt es nun neue Hinweise. Am Aschermittwoch hatte die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ über den Fall berichtet.

Laut der Mitteilung der Polizei Koblenz sind über die bei der Sendung geschaltete Hotline insgesamt 39 Hinweise eingegangen. Sechs weitere Anrufe kamen im Laufe der Nacht im Polizeipräsidium an. Ein entscheidender Hinweis befand sich der Polizei zufolge nach erster Bewertung nicht darunter.

Der 59-jährige Obdachlose Gerd Michael Straten war am 23. März 2018 tot auf dem Koblenzer Hauptfriedhof gefunden worden, sein Kopf war abgetrennt. Die Tat löste bundesweit Entsetzen aus. Die Soko Hauptfriedhof ermittelt nach wie vor.

Die Polizei hofft nach eigenen Angaben auf weitere Zeugen, die nicht im Großraum Koblenz wohnen und sich zur Tatzeit nur vorübergehend in der Rhein-Mosel-Stadt aufgehalten haben. Straten sei oft überörtlich unterwegs gewesen, habe bei Großveranstaltungen in Deutschland und im benachbarten Ausland Pfandflaschen und -dosen gesammelt. Außerdem habe er als Aushilfe bei einem Dekorateur von Optiker-Filialen im Großraum Koblenz, in Nordrhein-Westfalen und Hessen gearbeitet. „Bei diesen Tätigkeiten hat er vermutlich einige Personen kennengelernt“, hieß es.

Straten hatte früher in Koblenz mit Kunst gehandelt, Ende der 1990er Jahre aber sein Geschäft schließen müssen. Er lebte schließlich jahrelang auf dem Hauptfriedhof. Er soll häufig eine Bibliothek besucht, kaum Alkohol getrunken und keineswegs dem oft verbreiteten Klischee von Obdachlosen entsprochen haben. Der Leichnam wurde öffentlich aufgebahrt.

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