Hasselblad-Preis an deutschen Fotokünstler Tillmans

Göteborg/Berlin · Göteborg/Berlin (dpa) - Wolfgang Tillmans, Ausnahmekünstler unter den deutschen Fotografen, wird mit dem diesjährigen Hasselblad-Preis geehrt. Das teilte die schwedische Hasselblad-Stiftung in Göteborg am Freitag mit.

 Wolfgang Tillmans 2012 in Zürich. Foto: Walter Bieri

Wolfgang Tillmans 2012 in Zürich. Foto: Walter Bieri

Foto: DPA

Tillmans habe sich als einer der originellsten und innovativsten Künstler seiner Generation etabliert, hieß es in der Begründung.

Der 46-jährige, in Berlin und London lebende Fotograf reagierte erfreut. "Der Preis hat schon immer Menschen ausgezeichnet, die daran gearbeitet haben, die Grenzen der Fotografie zu erweitern und zu erforschen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. "Und so verstehe ich meine Arbeit ja auch. Ich bin noch nicht an die Grenzen dessen gestoßen, was ich mit dem Medium tun kann."

Der Hasselblad-Preis gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Fotografie. Er geht auf den Fotografen und Kamerabauer Victor Hasselblad zurück und ist mit umgerechnet 110 000 Euro dotiert. Die Verleihung ist am 30. November in Göteborg. Im Jahr 2000 hatte Tillmans als erster Fotograf den renommierten britischen Turner-Preis bekommen.

1968 im nordrhein-westfälischen Remscheid geboren, war der Künstler 1990 nach England gezogen. Seit 2007 lebt und arbeitet er auch wieder in Berlin, seit 2011 hat er sein Hauptstudio in Berlin-Kreuzberg. Nach den Worten der Jury handeln seine Arbeiten von Themen drängender politischer und sozialer Bedeutung. Sie reflektierten die Macht des Bildes, sich kritisch mit der Welt auseinanderzusetzen.

"Für mich ist Fotografie ein Medium, mit dem ich über die Welt nachdenken kann, ohne Worte zu benutzen", sagt Tillmans. "Alles was ich mit Worten sagen kann, brauche ich nicht zu fotografieren. Fotografie erlaubt, auch Unerklärliches anzurühren und die Welt zu erkunden."

2006 hatte Tillmans in London die Galerie Between Bridges eröffnet. Er wollte Künstler zeigen, die sonst nicht so zu sehen sind, wie sie es seiner Ansicht nach sein sollten. 2014 zog das Non-Profit-Unternehmen nach Berlin. Seit einem halben Jahr beschäftigt sich Künstler dort auch mit dem Ausstellen von Musik. Es gebe sonst keinen Raum, wo man öffentlich Musik in Studioqualität hören könne, sagt er.

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Hasselblad-Stiftung

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