Hacker knacken Telefone von Gerichten: Festnahme in Italien

Osnabrück/Hamm · Ausgerechnet bei zwei deutschen Gerichten hat sich eine international agierende Hackerbande von Telefonbetrügern eingewählt. Neben dem Landgericht Osnabrück und dem Oberlandesgericht Hamm zählten weitere Firmen und Behörden in Deutschland und im europäischen Ausland zu den Geprellten. Der Schaden betrage mehr als 2,5 Millionen Euro, teilte am Mittwoch die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität der Staatsanwaltschaft Osnabrück mit.

 Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops.

Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops.

Foto: Silas Stein

Deutsche und italienische Ermittler haben nach weiteren Angaben seit April in Italien zahlreiche Objekte durchsucht, darunter in Bozen, Mailand, Ancona und Rom. Gegen vier von insgesamt 13 Beschuldigten wurden Haftbefehle wegen gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Computerbetruges vollstreckt. Bei einem erneuten Zugriff im Juli wurden zwei weitere Beschuldigte festgenommen.

Die Bande soll zwischen 2011 und 2017 in mehr als 300 Fällen über das Internet nach großen Telefonanlagen gesucht haben. Die Täter wählten sich über die Vermittlung vorwiegend bei deutschen Unternehmen und Behörden ein. Das klappte deshalb, weil in den Telefonanlagen die voreingestellten Standardkennziffern zur Einwahl nicht verändert worden waren. Nach der Einwahl richteten die Täter eine Rufumleitung auf eine angemietete ausländische Mehrwertdiensterufnummer ein.

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