Gewalt an Kölner Ebertplatz: Polizei will Präsenz erhöhen

Köln · Nach Gewalteskalationen wollen Polizei und Stadt ihre Präsenz am Kölner Ebertplatz erhöhen. "Wir werden das noch weiter ausbauen", sagte Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob am Montag. Man wolle noch häufiger in Gruppenstärke auf dem Platz sein. "Das heißt, rund zehn Beamte gemeinsam, die dort Kontrollmaßnahmen bis tief in die Nacht hinein vornehmen", sagte Jacob. Experten sollten zudem prüfen, ob "wirklich alles getan wird, um zum Beispiel auch zu Haftmaßnahmen zu kommen, zu Abschiebemaßnahmen zu kommen."

 Ein Polizeifahrzeug steht in Köln auf dem Ebertplatz.

Ein Polizeifahrzeug steht in Köln auf dem Ebertplatz.

Foto: Oliver Berg

Der Platz gilt in Köln als Schwerpunkt von Drogendealern. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) bezeichnete ihn am Montag als "Problemplatz". Viele Passanten meiden die dortigen Unterführungen, weil es viele dunkle Ecken gibt und die Atmosphäre bedrohlich wirkt. Die Diskussion um den Platz war vor rund einer Woche neu entbrannt, als ein 22-Jähriger nach einem Messerangriff starb. Auch am vergangenen Wochenende hatte es eine blutige Auseinandersetzung gegeben.

"Unter kriminalpräventiven Aspekten würde man einen solchen Platz heute auf gar keinen Fall mehr so bauen", sagte Stadtdirektor Stephan Keller. Mittel- und langfristig könne er nicht so bleiben, wie er ist.

Mit einem konkreten Umbaubeginn rechnet die Stadt aber erst 2020. Kurzfristig wurde eine Verbesserung der Beleuchtung in Auftrag gegeben. Zudem prüft die Stadt, eine der Unterführungen bereits jetzt zu schließen.

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