Von 200 bis 3000 Euro ... Gebühren bei Friedhöfen klaffen gewaltig auseinander

Dachsenhausen · Bei den Gebühren der Friedhöfe gibt es einer Analyse zufolge gewaltige Unterschiede. Das zeigt sich laut der privatwirtschaftlichen Deutschen Friedhofsgesellschaft mit Sitz in Dachsenhausen (Rhein-Lahn-Kreis) bei der einfachsten Beisetzungsform, der Urnenbestattung auf der Wiese.

 Ein Trauerengel auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main. Bei den Friedshofsgebühren gibt es große Unterschiede.

Ein Trauerengel auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main. Bei den Friedshofsgebühren gibt es große Unterschiede.

Foto: Arne Dedert

Hier lägen die niedrigsten Kosten bei 200 Euro - etwa in einer Reihe von Dörfern in Rheinland-Pfalz. Das teuerste Urnengrab der Analyse schlage im mittelhessischen Bad Endbach mit 3275 Euro zu Buche. Im saarländischen Freisen gebe es Urnenrasengräber für 3268 Euro. Allerdings ist die Rasenfläche über den Urnengräbern unterschiedlich groß.

"Wir haben die Gebühren von rund 5700 verschiedenen Friedhöfen für Rasenbeisetzungen unter die Lupe genommen", teilte der Geschäftsführer der Deutschen Friedhofsgesellschaft, Karl-Heinz Könsgen, der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Schwerpunkt habe in Westdeutschland gelegen. An diesem Sonntag ist Totensonntag.

Im Durchschnitt betrage die Friedhofsgebühr für ein Urnenrasengrab laut der Analyse 1031 Euro. Bei 40 Prozent der Friedhöfe fielen Kosten zwischen 500 und 999 Euro an - und bei 42 Prozent Gebühren zwischen 1000 und 1199 Euro. Enthalten sind dabei nach den Angaben die Kosten für die Urnenbeisetzung und die gärtnerische Pflege für die gesamte Ruhefrist - nicht aber die Ausgaben für Einäscherung und Bestatter. Die Ruhefrist dauert in der Regel zwischen 10 und 25 Jahren. Die Deutsche Friedhofsgesellschaft bietet selbst Grabstätten an.

Außerdem sprach Könsgen von einem Anstieg bei den kommunalen Friedhofsgebühren: "Erhöhungen von 500 Prozent sind hier keine Seltenheit mehr." Könsgens Sprecher Willi Brandt erklärte, kommunale Friedhöfe seien mit teurer Sargbestattung kalkuliert, doch es gebe immer mehr Urnenbeisetzungen mit viel weniger Flächenbedarf. "Die Kosten laufen trotzdem weiter." Eine Quersubventionierung von Friedhöfen mit anderen kommunalen Einnahmen sei verboten.

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