Kaum Bücher in den Regalen Fachmagazin der Buchbranche kritisiert Ikea-Katalog

Dortmund · Die Buchbranche in Deutschland steht seit Jahren unter Druck. Dass nun der Ikea-Katalog für das Jahr 2019 kaum noch Bücher in den Regalen zeigt, löst nicht bei allen Begeisterung aus.

Seit Jahren steht die Buchbranche in Deutschland unter Druck. Der Medienkonsum wandelt sich maßgeblich; Smartphones, E-Books und Onlinemagazine bedrohen die Existenz des bedruckten Papiers. Dass nun der Ikea-Katalog für das Jahr 2019 kaum noch Bücher in den Regalen zeigt, stößt bei dem in Dortmund erscheinenden Fachmagazin Buchreport auf Kritik.

Die Branche sei "sensibel für Anzeichen eines schleichenden Bedeutungsverlustes", steht am Mittwoch auf buchreport.de geschrieben. Anders als in vorherigen Ausgaben, spielten Bücher im aktuellen Ikea-Katalog nur noch eine marginale Rolle. Zahlreiche der abgebildeten und explizit als „Bücherregal“ bezeichneten Möbel enthielten lediglich Wollknäuel, Geschirr und andere Haushaltsgegenstände. Sei bedruckte Lektüre doch einmal vorhanden, dann nur mit schwarzen und weißen Umschlägen, die das Buch zum simplen Accessoire werden ließen. Vorbei seien die Zeiten der bunten Buchrücken.

Zwar relativierte das Fachmagazin seine anfängliche Kritik am Freitag, Ikea sei bloß "augenzwinkernd" als Seismograph für Gesellschaftstrends eingeführt worden. Trotzdem "schmerze" der Blick ins Ikea-Jugendzimmer: Denn dort verliere sich der Nachwuchs nicht mehr in fantastischen Welten und mitreißenden Erzählungen - sondern in der blinkenden Digitalwelt des Smartphones. Ein Möbelhaus-Katalog im Wandel.

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