Coronavirus in Heinsberg Etwa 1000 Menschen in häuslicher Quarantäne

Heinsberg · Nach dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus sind in Nordrhein-Westfalen 20 Menschen nachweislich infiziert. Schätzungsweise 1000 müssen vorsorglich zu Hause bleiben, um das Ausbreiten des Erregers einzudämmen.

Coronavirus in Heinsberg: Etwa 1000 Menschen in häuslicher Quarantäne
Foto: dpa/Jonas Güttler

Immer mehr Menschen im Kreis Heinsberg müssen nach den ersten Infektionsfällen mit dem neuartigen Coronavirus vorsorglich zu Hause bleiben. Der Kreis Heinsberg geht mittlerweile von schätzungsweise 1000 Menschen in häuslicher Quarantäne aus. „Das ist eine rein statistische Rechnung“, sagte ein Sprecher des Kreises am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der im Fokus stehenden Karnevalsveranstaltung „Kappensitzung“ im Ortsteil Langbroich-Harzelt von Gangelt (Kreis Heinsberg) am 15. Februar könnte es etwa 400 Kontaktpersonen gegeben haben. Für deren Partner und gegebenenfalls Kinder könnte rein rechnerisch der Faktor 2,5 angesetzt werden, womit man auf die Zahl 1000 komme.

Nach dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 in Nordrhein-Westfalen sind inzwischen 20 Menschen nachweislich infiziert. Das Landes-Gesundheitsministerium und der Kreis Heinsberg hatten am Donnerstagabend mitgeteilt, dass nach den bisher sechs Fällen 14 neue Fälle bestätigt worden seien.

Alle jetzt positiv Getesteten seien in häusliche Quarantäne entlassen worden, weil eine stationäre Behandlung nicht notwendig sei, hieß es. Von den 14 neu Betroffenen stammen demnach neun aus Gangelt, zwei aus der Nachbargemeinde Selfkant, eine aus der Stadt Heinsberg, eine aus Herzogenrath und eine aus Düsseldorf. „Nach jetzigem Stand deuten auch hier wieder zahlreiche Verbindungen zum Gangelter Karneval“, teilte der Kreis Heinsberg mit.

Alle zuvor bekannten sechs Infizierten hatten nach Erkenntnissen der Behörden Kontakt mit einem Ehepaar aus Gangelt, das an der Uniklinik Düsseldorf behandelt wird. Der Zustand des 47-jährigen Ehemanns ist nach Angaben der Uniklinik ernst.

Im Kreis Heinsberg, dem westlichsten Kreis Deutschlands, in dem rund 252 000 Menschen leben, kämpft ein rund 100-köpfiger Krisenstab gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus. Schulen und Kindergärten im Kreis sind vorsorglich vorerst geschlossen. Auch alle Kreisbehörden und Gerichte sind für den Publikumsverkehr dicht.

Vom Robert Koch-Institut hieß es, Ziel in Deutschland sei es, eine Erkrankungswelle hinauszuzögern, um zu vermeiden, dass die Covid-19- und die derzeitige Grippewelle zusammenfallen. Covid-19 ist die Erkrankung, die durch den Erreger Sars-CoV-2 ausgelöst werden kann.

(dpa)
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