Außenseiterin ESC-Siegerin Netta musste lange um Anerkennung kämpfen

Tel Aviv · Die ESC-Siegerin hat schwere Zeiten hinter sich. Lange fühlte sich Netta ausgegrenzt und fremdbestimmt.

 Netta ist mit sich und der Welt im Reinen.

Netta ist mit sich und der Welt im Reinen.

Foto: Jörg Carstensen

Die israelische Sängerin Netta ("Toy") fühlt sich wegen ihrer persönlichen Geschichte der homosexuellen Bewegung sehr nahe. Die 25-jährige Gewinnerin des diesjährigen Eurovision Song Contest erzählte, sie habe früher ständig Ausgrenzung erfahren.

"Mir wurde mein ganzes Leben lang gesagt, was ich tun und wie ich mich anziehen soll, wie viel ich essen soll, dass ich abnehmen muss", sagte die für ihre schrillen Outfits bekannte, mollige Sängerin der Deutschen Presse-Agentur. Wie Homosexuelle habe sie dafür kämpfen müssen, "anerkannt zu werden, so wie ich bin, ohne Vorbedingungen".

Im kommenden Monat unternimmt Netta eine Europa-Tournee mit Stationen in Berlin und Köln. Bei der Tour, die sie auch nach Wien, Zürich, Paris und London führt, will sie allein mit ihrem elektronischen Looper auftreten. Dass sie das Instrument, das besondere Klangeffekte schafft, beim ESC-Wettbewerb in Portugal nicht benutzen durfte, sei "furchtbar" für sie gewesen.

Die anti-israelische Boykottbewegung macht ihr keine Sorgen, auch nicht vor dem ESC-Wettbewerb im Mai 2019 in Tel Aviv. "Ich bin mehr damit beschäftigt, dort eine verrückte Nummer abzuziehen", sagte sie lachend. Zum ESC in Israel "werden viele Menschen kommen und sehen, wie toll es hier ist", betonte sie. "Kunst ist stärker als Politik."

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