Weg für Autos eingeschränkt Düsseldorf richtet weitere Umweltspur ein

Düsseldorf · Dieselfahrverbote soll es nicht geben. Die Stadt Düsseldorf hat deshalb eine weitere Umweltspur zugunsten von Bussen, Radlern und Taxis eingerichtet. Ein Teilstück ist fertig. Von einem „Feldzug gegen das Auto“ spricht die örtliche CDU.

 Ein Hinweisschild, welches die erlaubten Fahrzeuge anzeigt, steht neben der neu eingerichteten Umweltspur in Düsseldorf.

Ein Hinweisschild, welches die erlaubten Fahrzeuge anzeigt, steht neben der neu eingerichteten Umweltspur in Düsseldorf.

Foto: dpa/David Young

Für Autofahrer wird es in Düsseldorf enger: Auf einer Einfallstraße im Süden der Stadt ist ein erstes Teilstück der dritten Umweltspur fertig. Autofahrer können auf dem Weg in die Stadt nicht mehr zwei, sondern nur noch einen Fahrstreifen benutzen. „Eine furchtbare Verkehrsführung ist das“, stöhnte am Donnerstag ein Autofahrer, der zu einem wichtigen Termin mit dem Wagen angereist war. Der Mann ergatterte mit Glück ein Plätzchen auf einem vollen Pendler-Parkplatz und nahm dann die Straßenbahn.

Die neue, derzeit erst etwa einen Kilometer lange Umweltspur war am Donnerstag im Berufsverkehr kaum befahren. Daneben standen, trotz geringeren Verkehrs wegen der Herbstferien, Autos im Stau. Immer wieder war Hupen zu hören oder Fahrer verloren die Geduld und nahmen die Sonderspur. Diese ist für Busse, Taxis, Fahrräder, Elektroautos und Wagen mit mindestens drei Insassen reserviert.

Die Witzelstraße mit der neuen Umweltspur bringt den Verkehr der von vielen Pendlern genutzten A46 ins Zentrum. Bisher laufe es besser als erwartet, sagte ein Sprecher der Stadt am Donnerstag. Falls die Auswirkungen zu krass würden, müsste man überlegen, den Versuch abzubrechen. „Die Leute brauchen eine Eingewöhnungsphase“, meinte der Sprecher. Man sei mit Nachbarstädten im Gespräch, etwa um Parkplätze zu bauen.

Angesichts der Eindrücke forderte die örtliche CDU ein sofortiges Ende der Umweltspuren. Statt alternative Verkehrsangebote zu stärken, hätten sich die Verantwortlichen „einem Feldzug gegen das Auto verschrieben“, kritisierten die oppositionellen Christdemokraten.

Unterdessen plant Köln eine Sonderspur für Busse zur Entlastung der Straßenbahn. Zum 16. Dezember sollen auf einem etwa vier Kilometer langen Abschnitt auf der Aachener Straße im Berufsverkehr stundenweise Schnellbusse fahren - am Morgen stadteinwärts und abends stadtauswärts.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort