Rostocker Polizeiruf "Familiensache" Doppelmord hält Kommissare in Atem

BONN · Katerstimmung bei der Mordkommission Rostock. Gestern noch haben die Beamten ein 30-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Jetzt erreicht sie die Nachricht von einem Doppelmord - eine Frau und ihr jüngster Sohn, erstochen und erstickt, dann liebevoll aufgebahrt.

Für Profilerin Katrin König (Anneke Kim Sarnau) eine "klassisch männliche Tat". Zwischen leeren Pizzakarton und Girlanden beginnen sie und Kollege Bukow (Charly Hübner) mit den Ermittlungen.

Der zehnte Fall des Rostocker Teams, für den Eoin Moore als Autor und Regisseur zurückgekehrt ist und der auf dem Filmfest Hamburg mit dem TV-Produzentenpreis 2014 ausgezeichnet wurde, ist kein Whodunit-Krimi. Der Täter ist schnell ausgemacht. Arne Kreuz, der Mann der Toten, steht vor dem Nichts.

Seine Frau hat ihn verlassen, der narzisstisch gestörte Träumer ist verschuldet und ohne Job. Nun will er mit einem erweiterten Selbstmord sich und seine Familie erlösen - "Lebensbankrott trifft auf Persönlichkeitsstörung". In seiner unnachahmlichen Art spielt Andreas Schmidt diesen Tanzenden auf der Rasierklinge, mal zerbrechlich, mal hitzig, dann wieder berechnend und brutal.

Für die Kommissare beginnt ein beklemmender Wettlauf mit der Zeit. Kreuz ist flüchtig und von seinen beiden anderen Kindern fehlt jede Spur. Während König versucht, sich in den Kopf den Täters zu denken, geht der Fall Bukow schwer an die Nieren. Droht doch seine eigene Familie zu zerbrechen.

Wie es im rauen Rostocker Polizeiruf gute Tradition ist, wird nicht nur viel gestritten, gesoffen und geflucht, auch die Geschichte der Kommissare entwickelt sich weiter. Der Zuschauer darf also am Ende schon auf die nächste Folge gespannt sein.

ARD, heute, 20.15 Uhr.

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