Dürre weltweit Der Poopo-See verschwindet und in Deutschland wird Rasen bewässert

New York · Der vergangene Monat war der wärmste August seit dem Jahr 1880. Die Durchschnittstemperatur steigt weiter. Klimaforscher erklärt: menschengemachte Treibhausgase führen zu Erwärmungstrend.

 Eine lange Dürrephase hat in Bolivien den Lago Poopo austrocknen lassen. Hunderte Fischer sind arbeitslos geworden.

Eine lange Dürrephase hat in Bolivien den Lago Poopo austrocknen lassen. Hunderte Fischer sind arbeitslos geworden.

Foto: dpa

Der vergangene Monat war nach Messungen der US-Klimabehörde NOAA der wärmste August seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Er stellte damit zum 16. Mal in Folge einen globalen Temperaturrekord für den jeweiligen Monat auf - so viele Monate hintereinander wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe im August um 0,92 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts von 15,6 Grad gelegen, teilte die NOAA heute mit. Damit übertraf der August 2016 den gleichen Monat des Vorjahres, der der bisherige Rekordhalter war, um 0,05 Grad Celsius.

Besonders warm war es nach Angaben der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) unter anderem in Nordamerika, Spanien, Großbritannien, Bahrain und Teilen Kanadas.

„Die Daten der vergangenen Monate sind überwiegend Ausdruck des Erwärmungstrends durch die menschengemachten Treibhausgase“, sagte Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf Anfrage. „Das Klimaphänomen El Niño hat da aber rund zwei Zehntel Grad drauf gelegt.“ Die globale Durchschnittstemperatur sollte eigentlich jedoch mit dem bereits zu Ende gegangenem El Niño wieder etwas sinken. „Warum sie derzeit weiter hoch geht, kann ich nicht erklären.“ Einzelne Monatswerte könnten auch durch Zufälle des Wettergeschehens schwanken.

In den vergangenen zwei bis drei Jahren seien die Temperaturen besonders schnell gestiegen, ergänzt Rahmstorf. Das müsse aber nicht in dieser Geschwindigkeit weitergehen.

Schon 2014 und 2015 waren jeweils die wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn. Und die ersten acht Monate 2016 schließen daran an: Auch der Zeitraum Januar bis August 2016 war der wärmste je gemessene im Jahresvergleich.

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