Festessen an Heiligabend Das sind die beliebtesten Gerichte an Weihnachten in Bonn und der Region

Bonn · Kartoffelsalat mit Würstchen, Ente oder Raclette: In den meisten Haushalten kommt in Deutschland traditionell immer das gleiche Gericht an Weihnachten auf den Tisch. Doch welches ist das beliebteste Festessen in Bonn und der Region?

Geht immer, schmeckt fast jedem: Kartoffelsalat mit Würstchen ist ein Klassiker der Weihnachtsküche.

Geht immer, schmeckt fast jedem: Kartoffelsalat mit Würstchen ist ein Klassiker der Weihnachtsküche.

Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn/Christin Klose

In Deutschland haben sich über Generationen hinweg einige Klassiker für die Festtafel an Weihnachten entwickelt. Während sich manche an den Feiertagen besonders ins Zeug legen und einige Stunden in der Küche verbringen, setzen andere auf einfache Klassiker. Denn laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2022 ist das beliebteste Essen an Heiligabend immer noch der Kartoffelsalat mit Würstchen. 36 Prozent der 18- bis 84-jährigen Befragten geben an, dieses Gericht am 24. Dezember zu essen. Insgesamt nahmen im vergangenen Jahr 1044 Menschen an der Umfrage teil.

Auf Platz zwei landet mit 27 Prozent der Entenbraten, dicht gefolgt von Raclette auf Platz drei mit 23 Prozent. Die Plätze vier bis sechs belegen Gänsebraten (20 Prozent), Fisch (16 Prozent) und Fondue (14 Prozent).

In Bonn und der Region sieht der Trend ähnlich aus, wie Volker Haupt, stellvertretender Obermeister der Fleischerinnung Bonn/Rhein-Sieg bestätigt: „Die Bockwurst bleibt das Traditionsessen im Bonner-Raum.“ Auch der Braten sei ein beliebtes Gericht in der Region. Dabei würden viele zu Wild greifen. „Durch die vielen Wälder ist Wild wie Reh oder Wildschwein hier sehr beliebt“, so Haupt Doch auch den klassischen Gänse- oder Rinderbraten kaufen die Menschen aus Bonn und der Region laut dem Experten gerne.

Dabei würden die Menschen insbesondere auf frische und regionale Produkte setzen. Deshalb verkauft Haupt in seiner Metzgerei in Bonn Gänse- und Rinderbraten aus der Eifel. Außerdem bemerkt er insbesondere zu Weihnachten einen weiteren Trend: „Selber kochen ist wieder angesagt – auch bei den jungen Leuten. Die Familien kommen an Weihnachten zusammen, um gemeinsam zu kochen.“

Warum sind Würstchen mit Kartoffelsalat so beliebt?

Sicherlich gibt es verschiedene Erklärungen dafür, warum Kartoffelsalat mit Würstchen das beliebteste Weihnachtsessen ist. Doch vor allem eine scheint einleuchtend: Demnach ist die Beliebtheit des Weihnachtsklassikers in der Einfachheit des Essens und der Armut der Menschen in früheren Zeiten begründet. Nicht alle konnten sich damals einen leckeren Braten für die ganze Familie leisten, also gab es Kartoffelsalat und Würstchen. Eine andere Erklärung lautet, sich so mit Maria und Josef solidarisch zu zeigen. Schließlich lebten die ebenfalls in armen Verhältnissen, als Jesus zur Welt kam.

Heute gibt es in vielen Haushalten das einfache Essen, weil es schnell geht und sich die Vorbereitungszeit in Grenzen hält. Hinzu kommt, dass es reine Gewohnheit ist, was zu Weihnachten gekocht wird. Gehörte Kartoffelsalat schon immer am Heiligabend dazu, wird diese Gewohnheit in der Regel fortgesetzt.

Was ist die beliebteste Weihnachtsnascherei?

Und wie sieht der Trend bei den süßen Verführungen aus? Laut der Umfrage von Statista stehen hier Plätzchen und Kekse unangefochten auf Platz eins. Die Hälfte der Befragten (52 Prozent) greift an Weihnachten immer noch am liebsten zu Spekulatius, Vanillekipferln und Co. Die zweitbeliebteste Leckerei sind Lebkuchen: Rund 45 Prozent der Befragten mögen den Gewürzkuchen. Auf Platz drei steht der Schoko-Weihnachtsmann mit 39 Prozent. 37 Prozent der Befragten geben an, dass ein Stollen für das Familienessen eingeplant ist. Dominosteine (30 Prozent) und Marzipankartoffel (25 Prozent) landen auf den letzten beiden Plätzen der Umfrage von Statista.

Auch in Bonn und der Region gehören Plätzchen zu den beliebtesten Weihnachtsleckereien. Dabei sind insbesondere Butterspekulatius beliebt. „Butterspekulatius ist als traditionellstes Weihnachtsgebäck ganz vorne“, sagt Stephan Profittlich, stellvertretender Obermeister der Bäckerinnung Bonn/Rhein-Sieg. Er ist seit über 50 Jahren Bäckermeister und erzählt: „Ganz früher haben wir nur Spekulatius und Butterstollen als Weihnachtsgebäck angeboten.“ Mittlerweile hat er sein Sortiment allerdings um weitere Plätzchen wie Zimtsterne oder Vanillekipferl erweitert.

Weniger beliebt in Bonn und der Region sind dagegen Printen. „Printen laufen östlich des Rheins nicht so gut“, sagt Profittlich. In Richtung Aachen sei das Gebäck dagegen beliebter.

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