Tatort aus Frankfurt "Das Haus am Ende der Straße": Steiers Endspiel

FRANKFURT · Die ersten Einstellungen des Frankfurter Tatorts "Das Haus am Ende der Straße" arrangieren zentrale Elemente, aus denen sich die Spannung des Fernsehfilms speist: Chaos, Dunkelheit, Unglück, Gewalt und Tod.

Männer in der Krise: Armin Rohde (links) und Joachim Król im Frankfurter Tatort.

Männer in der Krise: Armin Rohde (links) und Joachim Król im Frankfurter Tatort.

Foto: HR/Bettina Müller

Das titelgebende Haus am Ende der Straße wird nur noch von einem Menschen bewohnt. Der ehemalige Polizist Rolf Poller (Armin Rohde) hat alles verloren: Der Sohn ist tot, die Frau hat ihn verlassen. Lebensmüde erträgt er in seinem vermüllten Haus die vergehende Zeit. Auch Frank Steier ist ein Mann in der Lebenskrise.

Der Kommissar muss sich vor Gericht fragen lassen, ob er nach acht doppelten Wodka (60 Prozent) und einer Flasche Rotwein am Abend tags darauf noch angemessen funktionieren kann. Pollers und Steiers Wege werden sich kreuzen - eine explosive Situation, die durch den Auftritt dreier junger Einbrecher (Maik Rogge, Vincent Krüger und Janina Schauer) sogar noch eskaliert. Das Haus am Ende der Straße wird zum Schicksalsort. Der Film könnte auch "Die Eingeschlossenen von Frankfurt" heißen.

Der Tatort von Sebastian Marka (Regie) sowie Erol Yesilkaya und Michael Proehl (Buch) setzt nicht auf gepflegte Ermittler-Routine. Er vereint nervenaufreibende Spannung und Charakterdrama auf stimmige Weise. Das Endspiel der alternden, verzweifelten Männer Steiner und Poller kontrastiert mit jugendlicher krimineller Energie. Der TV-Krimi hält für alle Figuren unterschiedliche Türen offen. Sie führen ins Verderben oder zur Erlösung. Starke Tatort-Folge.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr.

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