Messe für Wassersport Das erwartet die Besucher der "boot" in Düsseldorf

Düsseldorf · Seit ihrer Gründung 1969 hat sich die Düsseldorfer boot zur weltweit wichtigsten Messe für Wassersport entwickelt. Ein Trend in diesem Jahr sind Luxusyachten.

Wenn Werner Dornscheidt von den Anfängen der boot spricht, wird es beinahe poetisch. „Es ist ein typischer nebliger Novembertag im Rheinland“, erzählt der Düsseldorfer Messechef, „man schreibt das Jahr 1969.“ Vor 50 Jahren wurde die boot vom damaligen Messechef Kurt Schoop und dem Bootjournalisten Horst Schlichting gegründet, 116 Aussteller aus sieben Länder kamen damals. Dabei stieß die Idee, mitten im Binnenland eine Bootsmesse zu veranstalten, Dornscheidt zufolge durchaus auf Verwunderung. Doch die Idee funktionierte – und das bis heute. Inzwischen gilt die boot als größte Wassersport- und Freizeitmesse der Welt, im vergangenen Jahr kamen fast 250.000 Besucher aus mehr als 100 Ländern.

Diese Marke wollen die Organisatoren in diesem Jahr knacken – und sind zuversichtlich, das auch zu schaffen. Zum Jubiläum warte die Messe nämlich bereits mit einer Rekordzahl an Ausstellern auf, sagt boot-Chef Petros Michelidakis: Derzeit seien 1941 akkreditiert, bis zum Start am 19. Januar könnten aber noch einige dazukommen. 220.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in 16 Hallen der Messe Düsseldorf sollen dann zehn Tage lang die ganze Bandbreite des Wassersports zeigen: Segeln, Motorboot fahren, Tauchen, Surfen, Paddeln. „Alles dreht sich um die Freizeit im, auf oder am Wasser“, sagt Michelidakis.

Und die ist in Deutschland beliebt: Dem Bundesverkehrsministerium zufolge treiben mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig Wassersport. Für sie sind wohl vor allem die Hallen auf der boot interessant, in denen sie selbst etwas ausprobieren können. Zum Beispiel Halle drei: Dort geht es ums Tauchen und neben Infos zu speziellen Reisen und Equipment kann man auch selbst ins Becken steigen. Für das sogenannte Schnuppertauchen braucht es allerdings eine Anmeldung auf der Internetseite der boot, Tauchlehrer helfen einem bei den ersten Schritten. Der dafür seit 1979 genutzte Tauchturm wird in diesem Jahr allerdings zum letzten Mal zum Einsatz kommen, wie Michelidakis ankündigt: Zur boot 2020 wird ein neuer gebaut – der natürlich noch größer und schöner werden soll.

Dieses Motto könnte auch für eines der Trendthemen in diesem Jahr gelten: Luxusyachten. Und auch hier wird ein Rekord gebrochen: „Das Luxussegment ist in diesem Jahr größer als je zuvor“, sagt Michelidakis. Gleich drei Hallen sind dafür reserviert, namhafte Hersteller wie Wally, Fairline oder Skipper stellen ihre Schmuckstücke aus. Doch auch im Normalsegment werden die Boote größer: Dem Bundesverband der deutschen Wassersportwirtschaft zufolge steigt die Nachfrage nach Yachten mit mehr als zwölfeinhalb Metern Länge und großen Katamaranen stetig. Zudem werde immer mehr Wert auf Komfort und Design gelegt. „Die Devise Form folgt Funktion gilt nicht mehr, heutzutage soll Bootfahren vor allem leicht und komfortabel sein“, sagt Geschäftsführer Jürgen Tracht. Beispiele, wie das aussehen kann, gibt es in den Hallen 15, 16 und 17, wo Motor- und Segelboote von der kleinen Jolle bis zur großen Yacht ausgestellt sind.

Wer lieber selbst aktiv werden will, kann im Sportfishing Centre lernen, wie man richtig angelt, Fliegen bindet oder den gefangenen Fisch selbst zubereitet. Wer immer schon einmal Kanu fahren wollte, ist beim künstlichen Flusslauf in Halle 13 richtig – und wer sich richtig was traut, auf der schon im vergangenen Jahr bei vielen Besuchern beliebten Riesenwelle „The Wave“. Wer an den boot-Tagen Geburtstag hat, kann das sogar umsonst tun: Zum Jubiläum schenkt die Messe allen Geburtstagskindern vom 19. bis 27. Januar eine Eintrittskarte. Eröffnet wird die boot am 18. Januar – erstmals nicht auf dem Messegelände, sondern auf der Eisfläche an der Königsallee mitten in der Stadt. „Damit zeigen wir: Die boot ist nicht außen vor, sondern mittendrin“, erklärt boot-Chef Michelidakis, „sie ist ein echtes Düsseldorfer Kind“.

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