“Covid-19“ Belgier fährt mit Corona-Kennzeichen herum
Gent · In Belgien sorgt ein besonderes Autokennzeichen für Aufsehen. Ein Autofahrer fährt dort mit dem amtlichen Kennzeichen „Covid-19“ herum. Klar ist: Es handelt sich nicht um eine Fälschung.
In Deutschland sind die Möglichkeiten, ein Autokennzeichen individuell zu gestalten, ob der behördlichen Vorgaben recht begrenzt. In anderen Ländern sind der Kreativität der Fahrzeughalter hingegen kaum Beschränkungen gesetzt – höchstens strafrechtliche oder vielleicht die Grenzen des guten Geschmacks. Letztere sind nicht selten Auslegungssache. Über einen solchen Fall wird derzeit in Belgien diskutiert.
So ist auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ein Foto aus der Stadt Gent aufgetaucht. Es zeigt einen Mercedes mit dem amtlichen Kennzeichen „Covid-19“. Nun kann man es schon geschmacklos finden, mit einem Kennzeichen durch die Gegend zu fahren, das sich auf eine Krankheit bezieht, an der bereits Millionen Menschen erkrankt sowie Hunderttausende gestorben sind und die das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in vielen Ländern massiv beeinträchtigt.
Fakt ist: Das Bild ist keine Fotomontage. Wie eine Sprecherin des belgischen Verkehrsministeriums dem Sender RTBF sagte, sei das Kennzeichen tatsächlich vergeben worden. Die Behörden hätten nichts daran auszusetzen gehabt. Rund 30.000 personalisierte Kennzeichen seien seit 2014 vergeben worden. Protest gegen die Einschränkungen wegen Corona, Sensibilisierung für die Krankheit oder schlicht Aufmerksamkeitssucht: Was auch immer die Beweggründe für die Kennzeichenwahl waren, günstig war der Spaß nicht. Schließlich kosten personalisierte Kennzeichen in Belgien 1000 Euro. Wie die deutschsprachige Zeitung „Grenzecho“ berichtet, können sich Menschen bei den Behörden über Kennzeichen, die sie anstößig finden, beschweren. Ob das in diesem Fall passiert ist, ist allerdings nicht bekannt.
