Sorge bei Betreibern Umarmungen in Altenheimen ab Mittwoch wieder erlaubt

Düsseldorf · Heimbewohner und Verwandte freuen sich, doch in den Häusern sieht man die Lockerung der Corona-Schutzverordnung mit gemischten Gefühlen. Damit steigt das Infektionsrisiko für die Bewohner und Beschäftigte, so eine Pflegedienstleiterin.

Corona-Schutzverordnung: Umarmungen in Altenheimen ab Mittwoch erlaubt
Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Angehörige dürfen ihre Liebsten in den Altenheimen trotz Corona von Mittwoch an wieder in die Arme schließen: Mit einer Lockerung der Corona-Regeln für Besuche in Altenheimen sind körperliche Berührungen bei bestimmten Vorsichtsmaßnahmen wieder möglich. Heimbewohner und Verwandte freuen sich, in den Häusern sieht man die Lockerung mit gemischten Gefühlen. Damit steige das Infektionsrisiko für die Bewohner und Beschäftigte, sagte Pflegedienstleiterin Astrid Frese im Carolus Seniorenzentrum in Übach-Palenberg (Kreis Heinsberg) am Dienstag.

Schon in der letzten Zeit habe es Umarmungen ohne Mundschutz gegeben. Immer wieder hätten Mitarbeiter darauf hinweisen müssen, dass das so nicht geht. Zwingend notwendig sind laut Corona-Regeln für Besucher und Bewohner ein Mund-Nasenschutz und eine gründliche Handdesinfektion. Die Sehnsucht nach Berührung sei aber sehr groß, sagte Frese: In der Vergangenheit hätten sich demente Bewohner in ihrer Not schon gegenseitig umarmt.

Auch bei den Maltesern gibt es die Sorge vor einem erhöhten Infektionsrisiko, wie die Sprecherin der Malteser Rhein-Ruhr, Olga Jabs, mitteilte: Es gebe ein großes Verständnis für den Wunsch nach mehr Nähe. „Dennoch sehen wir die Tatsache, dass Berührungen nun wieder möglich sind, auch mit Besorgnis, weil dies das Infektionsrisiko für unsere Bewohner erhöht“, hieß es in der Stellungnahme. Besucher trügen jetzt deutlich mehr Verantwortung.

(dpa/lnw)
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