Kommentar zu Tourismus auf Mallorca Boom mit Ablaufdatum

Meinung | Palma de Mallorca · Der Tourismusboom auf Mallorca hat ein Ablaufdatum, glaubt unser Autor. Die Insel sollte deshalb mehr dafür tun, um seine Urlaubsgäste zu binden.

Mallorca ist weit mehr als Ballermann, Massentourismus und Saufgelage. Kaum eine Ferieninsel präsentiert sich so vielseitig: Ein Paradies für alle Sonnenanbeter und Wasserratten, ein Eldorado für Wanderfreunde, Biker und Golfer, ein Hotspot für Kunst, Kultur und Kulinarisches – all‘ das ist Mallorca. Das haben mittlerweile auch viele einstige Mallorca-Skeptiker erkannt und verbringen ihre Ferien auf der Baleareninsel. Die Inselregierung tut gut daran, in die positiven Seiten Mallorcas zu investieren und damit ein anderes Publikum auf die Insel zu locken – und das möglichst langfristig.

Zwar stöhnen derzeit viele Insulaner über verstopfte Straßen oder fehlenden, bezahlbaren Wohnraum, weil viele Vermieter lieber lukrativ an Feriengäste vermieten statt an Einheimische. Doch wie lange hält der extreme Touristenboom an? Nach dem Rekordjahr 2016 wird die Insel dieses Jahr noch einmal voller – und das ist gut so. Die Insel ist groß genug, so dass sich die vielen Touristen gut verteilen. Außerdem lassen die Urlauber die Kassen der Hoteliers, Gastronomen und Händler klingeln, die wiederum reihenweise neue Mitarbeiter eingestellt haben. Der Tourismus entpuppt sich also wieder als Jobmotor für die Insel.

Und das ist nach den zurückliegenden Krisenjahren auch dringend notwendig. Statt also über die Touristen zu schimpfen oder sogar gegen sie zu demonstrieren, sollte man den Hype doch lieber mitnehmen. Denn viele der derzeitigen Gäste sind möglicherweise keine Wiederholungstäter, die nur wegen der unsicheren Lage in Ägypten oder der Türkei zu Mallorca-Urlaubern geworden sind. Diese hochwertigen Urlauber gilt es zu binden. Denn: Der aktuelle Boom von Mallorca – er hat ein Ablaufdatum.

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