Nach Kritik Neonazi-Anwalt tritt aus Düsseldorfer Karnevalsverein aus

Düsseldorf · Björn Clemens ist aus dem Düsseldorfer Karnevalsverein Narrencollegium ausgetreten. Der Anwalt, der häufig für Rechtsextremisten tätig ist, war öffentlich in die Kritik geraten. Clemens spricht von einer „infamen Rufmordkampagne“.

 Björn Clemens (Mitte, über dem „U“) steht auf dem Rosenmontagszug des Narrencollegiums.

Björn Clemens (Mitte, über dem „U“) steht auf dem Rosenmontagszug des Narrencollegiums.

Foto: privat

Der häufig für Rechtsextremisten tätige Anwalt Björn Clemens ist nach öffentlicher Kritik aus dem Düsseldorfer Karnevalsverein Narrencollegium ausgetreten. Das hat der Verein am Dienstag mitgeteilt. Damit sei der Jurist dem Rat des Präsidenten der Vereinigung gefolgt und einer Vorstandsentscheidung zuvorgekommen.

Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) hatte dem Narrencollegium ein Ultimatum gestellt: Wenn der Verein den Anwalt nicht ausschließe, drohe dem Verein selbst der Ausschluss aus dem Dachverband. „Wir dürfen es nicht tolerieren, dass Menschen,
die nachweislich extremistischen Gruppierungen nahestehen, am Rosenmontagszug auf einem Prunkwagen mitfahren“, so CC-Präsident Michael Laumen.

Clemens selbst erklärte, er solle offenbar durch eine „infame Rufmordkampagne“ beschädigt werden. Der 52-Jährige vertritt derzeit einen der Verdächtigen im Mordfall des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU). Lübcke soll von einem Rechtsextremisten erschossen worden sein.

Björn Clemens, der zum Begriff des Angriffskrieges promovierte, saß früher im Bundesvorstand der „Republikaner“ und ist weiterhin im Vorstand der vom Verfassungsschutz in mehreren älteren Berichten als rechtsextrem eingestuften „Gesellschaft für freie Publizistik“. Die „Rheinische Post“ hatte zuerst über den Fall berichtet.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort