GQ Männern des Jahres Bill Murray: Ich bin eine Currywurst

Berlin · "Männer des Jahres": Bei der Gala und Party des Magazins "GQ" in Berlin wird getrunken, getanzt, gescherzt, aber auch über den Trump-Triumph in Amerika ernsthaft nachgedacht.

 Bill Murray hatte Spaß in Berlin.

Bill Murray hatte Spaß in Berlin.

Foto: Jörg Carstensen

Die Leute hätten ihn gewarnt, scherzte der Hollywoodstar Bill Murray am Donnerstagabend in Berlin, als Amerikaner in der deutschen Hauptstadt dürfe man diese Worte nicht überstrapazieren, aber er sage es jetzt einfach trotzdem - Bill Murray grinst: "Ick bin ein Currywurst."

Der Schauspieler war soeben auf der Bühne der Komischen Oper als sogenannte Legende bei den "GQ Männern des Jahres" geehrt worden. "Legende, das klingt so wie jemand, der gar nicht existiert", kommentierte Murray trocken.

Später auf der champagnerseligen After-Show-Party gab es dann unter anderem Currywurst aus Porzellanschälchen zu essen; Murray schien aber lieber trinken zu wollen. Der Star aus Filmen wie "Und täglich grüßt das Murmeltier" oder "Lost in Translation" gönnte sich einige Gläser und mischte sich im knittrigen Anzug unter die Tanzenden.

Am Weinstand wurde die Geschichte erzählt, dass er dort zweimal - ohne Grund - der Bedienung 100 Dollar Trinkgeld gegeben habe.

Ernster war dagegen der amerikanische Rapper will.i.am, der sich auf Nachfrage zum Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen äußerte: Er bekannte, einfach nur traurig zu sein. "Es gibt zwei tragische Daten in Amerika: nine eleven und eleven nine", sagte der Musiker und Kopf der Band The Black Eyed Peas ("I Gotta Feeling") und spielte damit auf den 11.9.2001 und jetzt den 9.11.2016 an. Er verstehe nicht, warum viele Leute ihre Stimme aus womöglich zum Teil sogar verständlicher Wut ausgerechnet einem so fremden- und frauenfeindlichen Mann gegeben haben.

Weitere geehrte Männer bei den GQ-Awards waren der deutsche Rap-Musiker Cro, die Pop-Country-Band The BossHoss, der britische Schauspieler Luke Evans ("Girl on the Train") und "Tatort"-Star Wotan Wilke Möhring, der bald bei RTL als Old Shatterhand zu sehen sein wird.

Auch der Fußballer Jérôme Boateng, Weltmeister 2014 und Innenverteidiger beim FC Bayern München, wurde ausgezeichnet. Er gestand, etwa 650 Paar Sneaker zu besitzen.

In der Kategorie "Fashion" hielt Topmodel Naomi Campbell die Laudatio auf den deutschen Modeschöpfer Philipp Plein, der als "King of Bling" gilt.

Plein zeichnete im Gegenzug Campbell als "Model of the Century" aus. Als sogenannte "Gentlewoman of the Year" wurde "Herr der Ringe"-Star Liv Tyler ausgezeichnet.

Die "Männer des Jahres"-Preise der Lifestyle-Zeitschrift "GQ" (Gentlemen's Quarterly) aus dem Condé-Nast-Verlag werden in mehreren Ländern verliehen. Die deutsche Ausgabe der Preisverleihung ging bereits zum 18. Mal über die Bühne.

Durch den Abend führte erneut Barbara Schöneberger. Die Moderatorin glänzte wie immer mit Humor. Nachdem sie im Vorjahr zum Schluss der Gala gesagt hatte "Ich weiß, ihr könnt auch ohne Alkohol gut drauf sein, aber heute sollten wir auf Nummer sicher gehen", hieß es diesmal: "Alkohol ist nicht die Antwort, aber man vergisst zumindest die Frage."

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