Festivalchef Berlinale-Direktor Dieter Kosslick weint im Kino

Berlin · Seit2001 leitet er das berühmte Filmfest in Berlin und lässt sich bis heute von Filmen berühren: Dieter Kosslick weint auch schon mal im Kino.

 Dieter Kosslick ist im Kino oftmals gerührt.

Dieter Kosslick ist im Kino oftmals gerührt.

Foto: Britta Pedersen

Berlinale-Direktor Dieter Kosslick (70) vergießt im Kino öfters Tränen. "Ich gehöre zu den Oft-Weinern im Kino", sagte der Festivalchef im Interview der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

"Selbst beim Fernsehschauen weine ich. Meine Frau fragt dann immer: Heulst du schon wieder oder ist es kurz davor?", so Kosslick. "Immer wenn etwas Ungerechtes passiert, auch wenn eine Katze ohne Schuld überfahren wird. Ich bin da schnell dabei", erzählte er.

"Aber es gab Momente, da haben die Tränen einen ernsteren Grund." Bei der Vorführung von Andrzej Wajdas Film "Das Massaker von Katyn" habe zehn Minuten Schweigen nach dem Abspann geherrscht. "Es gibt immer wieder Filme, bei denen man denkt: Um Gottes Willen, in was für einer Welt leben wir eigentlich?", sagte Kosslick.

"Ich habe nachts oft Alpträume gehabt. So viel Leid und Ungerechtigkeit zu sehen und nicht davon berührt zu werden, das geht nicht." Natürlich könne man sagen: "Solche Filme muss man professionell distanziert anschauen. Das ist mir aber nicht gelungen."

Kosslick wird bei der Berlinale vom 7. bis 17. Februar 2019 zum letzten Mal als Festivaldirektor auf dem roten Teppich stehen. Sein Nachfolger ist der Italiener Carlo Chatrian.

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