Geld Beitrag der Frauen zum Haushaltseinkommen weiterhin gering

Wiesbaden · Beim Haushaltseinkommen von Paaren hat sich an den traditionellen Geschlechterrollen wenig geändert. Das beweisen neue Zahlen. Nur im Osten sieht es etwas anders aus.

Frauen tragen in Deutschland zum Einkommen eines Paarhaushalts weniger als ein Viertel bei. Bei einem deutlichen Gefälle zwischen Ost und West lag der bundesweite Anteil im Jahr 2008 bei lediglich 23 Prozent. Damit stieg er aber innerhalb eines Jahrzehnts um vier Prozentpunkte, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Rund 51 Prozent des Beitrags wird weiter von den Männern geleistet, die restlichen 26 Prozent machen Transferleistungen aus. Neuere Zahlen liegen nicht vor.

Besonders krass sind die Unterschiede nach der Familiengründung. In Paarhaushalten mit mindestens einem Kind zwischen drei und sechs Jahren sinkt der Anteil der Mütter auf 19 Prozent, während der von Männern auf 61 Prozent steigt. Vor allem in Westdeutschland sind diese Rollenmuster stark verbreitet. Hier steuern Mütter nur rund 18 Prozent zum gesamten Haushaltseinkommen bei, im Osten Deutschlands sind es hingegen 32 Prozent.

Dort sind viel mehr Frauen voll erwerbstätig. Dies hängt dem BiB zufolge zum einen mit der finanziellen Notwendigkeit zusammen. Ostdeutsche Mütter hätten zugleich jedoch auch das Selbstverständnis, in Vollzeit zu arbeiten.

"Die schwache Einkommensposition der Frau innerhalb der Partnerschaft weist auf eine außerordentliche Stabilität der traditionellen Frauen- und Männerrollen hin", kommentierte Stine Waibel vom BiB die Zahlen. Auch wenn sich bei den Einstellungen und Lebensentwürfen der Geschlechter in den letzten Jahren viel bewegt habe, sei eine Auflösung der männlichen Ernährerrolle immer noch weit entfernt.

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