"#MeToo"-Debatte bei Anne Will Auch Verona Pooth erlebte Sexismus im Showbusiness

Berlin · In der ARD-Talkshow Anne Will wurde nach der "#MeToo"-Kampagne über sexuelle Übergriffe gesprochen. Auch Verona Pooth berichtete über Sexismus.

Verona Pooth sprach in der TV-Sendung "Anne Will" über Sexismus im Showbusiness.

Verona Pooth sprach in der TV-Sendung "Anne Will" über Sexismus im Showbusiness.

Foto: Wolfgang Borrs/NDR/dpa

Moderatorin und Werbefigur Verona Pooth (49) hat nach eigener Aussage in ihrer Karriere auch Sexismus erlebt. "Aber nie eine Nötigung in einer Form, die mir einen Schaden zugefügt hat", sagte sie am Sonntagabend in der ARD-Talkshow „Anne Will“. Frauen werde häufig vorgeworfen, durch verführerisches Aussehen oder aufreizende Kleidung Sexismus hervorzurufen - dies sei völlig falsch. „Man darf verführerisch aussehen, aber man darf nicht angefasst werden“, sagte Pooth. In der Talkshow wurde diesmal vor dem Hintergrund der #MeToo-Debatte um sexuelle Belästigung über das Thema „Die Sexismus-Debatte - Ändert sich jetzt etwas?“ diskutiert.

Für den früheren Innenminister Gerhart Baum (FDP) ist diese Debatte „absolut notwendig“, denn sie lege den „Alltagssexismus“ offen. Es gebe ein Machtgefälle und Abhängigkeiten, häufig zuungunsten von Frauen. „Wir müssen die Frauen stärken in ihrer Rolle in der Gesellschaft, denn das, was jetzt in dem Alltagssexismus passiert, ist ein Angriff auf die Menschenwürde“, sagte Baum, der sich nach seiner Politikerkarriere bei Menschenrechtsorganisationen engagiert. Angesprochen auf die geringe Anzahl weiblicher FDP-Abgeordneter im Bundestag (sie stellen einen Anteil von 22,5 Prozent) sagte er: „Ich würde meiner Partei gerne eine Quote verordnen.“

Vor vier Jahren hatte die damalige „Stern“-Journalistin Laura Himmelreich bereits eine Sexismusdebatte ausgelöst, indem sie Anzüglichkeiten des FDP-Politikers Rainer Brüderle schilderte. Unter dem Hashtag #Aufschrei entstand damals eine ähnliche Debatte wie jetzt bei #MeToo, aber heute sei man deutlich weiter als 2013, sagte Himmelreich. Damals hätten viele noch in Frage gestellt, ob es überhaupt ein Problem gebe. „Wir sind einen Schritt weiter: Wir wissen, dass wir ein Sexismusproblem haben - anders als vor vier Jahren“, sagte Himmelreich, heute Chefredakteurin des Magazins „Vice.com“.

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