Anlagebetrug: Verdächtiger aus Kambodscha abgeschoben

Arnsberg/Dortmund · Mit Renditeversprechen von 48 Prozent haben Betrüger leichtgläubige Anleger um viel Geld gebracht. Ein Verdächtiger hatte sich nach Kambodscha abgesetzt - und kam jetzt in Polizeibegleitung zurück.

 Das Blaulicht eines Polizeiwagens ist eingeschaltet.

Das Blaulicht eines Polizeiwagens ist eingeschaltet.

Foto: Stefan Puchner/Archiv

Knapp zwei Jahre nach einem umfangreichen Fall von Anlagebetrug mit Sportwetten ist ein deutscher Geschäftsmann aus Kambodscha ausgewiesen worden. Der Mann sei mit internationalem Haftbefehl gesucht worden, sagte am Dienstag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Arnsberg und bestätigte damit Angaben der "Phnom Penh Post".

Der 50-Jährige soll über ein Firmengeflecht in Arnsberg-Sundern mit einem Schneeballsystem 1,2 Million Euro von privaten Anlegern ergaunert haben. Die Firmen hatten bei Anlagezeiten von drei Monaten 48 Prozent Gewinn garantiert.

Der Mann wurde von Beamten der Dortmunder Polizei in Kambodscha abgeholt. Nach Ankunft in Frankfurt/Main sei ihm der Haftbefehl verkündet worden, sagte der Sprecher in Arnsberg. Der Verdächtige werde jetzt nach Nordrhein-Westfalen gebracht. Der Norddeutsche wurde abgeschoben, weil sein Reisepass auf Betreiben der deutschen Justiz von der Botschaft in Kambodscha nicht verlängert wurde.

Mit ihm ist auch der zweite Gesuchte in dem Fall verhaftet worden. Die Ermittler hatten bereits im Juli 2016 einen 61-Jahre alten Mann in Sundern festgenommen. Er befindet sich aber wieder auf freiem Fuß. Der Haftbefehl wurde außer Vollzug gesetzt. Der Mann wird nicht als der Haupttäter angesehen. "Das Verfahren ist aber noch nicht abgeschlossen", sagte Staatsanwalt Thomas Poggel. Die beiden Geschäftsführer sollen gemeinsam angeklagt werden. Gegen sie besteht der Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges in mindestens 357 Fällen.

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